Essen für Kinder in Düsseldorf Viele Kitas servieren deutlich weniger Schweinefleisch

Düsseldorf · In ganz Deutschland ist der Konsum von Schweinefleisch seit Jahren rückläufig. Auch in den Düsseldorfer Kitas wird immer weniger Schwein serviert – aus Rücksicht auf muslimische Kinder, aber auch aus gesundheitlichen Gründen.

 Ein Kind isst in einer Kita Apfelstücke (Symbolbild).

Ein Kind isst in einer Kita Apfelstücke (Symbolbild).

Foto: dpa/Andreas Arnold

So verzichten die 24 von der AWO betriebenen Kitas bereits seit mehreren Jahren vollständig auf Schweinefleisch, zum Teil wegen jener Kinder, die sich nach muslimischen und jüdischen Ernährungsvorschriften richten. Der Speiseplan in den Kitas, so AWO-Sprecher Wolfgang Schmalz, orientiere sich allgemein an dem Bedarf der Kinder, den Wünschen der Eltern und den Möglichkeiten des Personals vor Ort.

Auch die drei von der Caritas betriebenen Kitas bieten inzwischen kein Schwein mehr und generell nur reduziert Fleisch an. „Es ist für die Gruppendynamik in einer Kindertagesstätte nicht gut, wenn einige Kinder anderes Essen bekommen als andere“, erklärt Caritas-Sprecherin Stephanie Agethen. Dies könne zu Konflikten unter den Kindern führen. Daher wurde der Speiseplan mit Rücksicht auf die muslimischen Kinder angepasst.

Die von der Diakonie getragenen Kitas haben ebenfalls den Konsum von Schweinefleisch reduziert. Sprecher Christoph Wand sagt: „Bei uns entscheiden die Kitas eigenständig, ob und in welchem Maße sie Schweinefleisch anbieten wollen.“ Dabei spielt auch hier der Anteil von Kindern aus muslimischen Familien eine Rolle. „Generell ist Schwein aber auch nicht das gesündeste Fleisch“, so Wand. Daher sei es für alle Kinder gut, weniger davon zu essen. Dem stimmt Isabell Faßbender zu, Leiterin der Diakonie-Kita an der Steubenstraße. Ihre Einrichtung verzichtet seit langer Zeit auf Schwein. Der Grund hierfür lag ursprünglich bei einer steigenden Zahl von Kindern mit Allergien oder solchen, die vegetarisch essen. „Wir richten uns nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung“, sagt Faßbender. Auch Wolfgang Schmalz von der AWO verweist darauf, dass nach deren Angaben Schweinefleisch zu einer ausgewogenen Ernährung nicht nötig sei, im Gegenteil: Ein zu hoher Fleischkonsum gilt als gesundheitsschädlich. Deswegen bieten alle Kitas auch immer wieder vegetarische Mahlzeiten an.

Die städtischen Kindertagesstätten in Düsseldorf verzichten bislang nicht auf Schweinefleisch. Auch hier wurde aber aus gesundheitlichen Gründen der Fleischkonsum allgemein eingeschränkt und zunehmend Wert auf vegetarische Kost gelegt. Wenn es Fleisch gibt, so heißt es vom Jugendamt, sei jedoch häufig auch Schwein dabei. Kinder, die aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen bestimmte Speisen nicht essen dürfen, bekommen alternative Gerichte.

(dsch)
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