Zirkusprojekt an der Schule Kinder begeistern als Clowns und Artisten in der Manege

Wersten · Beim Zirkusprojekt an der Gemeinschaftsgrundschule Henri-Dunant konnten Schülerinnen und Schüler einmal ganz andere Talente unter Beweis stellen.

 Keine Höhenangst hatten Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsgrundschule Henri-Dunant.

Keine Höhenangst hatten Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsgrundschule Henri-Dunant.

Foto: Ralph Kohkemper

Eine Woche lang drehte sich an der Gemeinschaftsgrundschule Henri-Dunant alles um das Leben in der Manege. Auf dem Schützenplatz an der Opladener Straße war das Zelt des Zirkus Soluna aufgebaut. Statt Deutsch oder Mathe stand Zaubern und Artistik auf dem Lehrplan.

Soluna ist ein Mitmachzirkus. Das Budget der Schule, unter anderem gespeist aus einem Sponsorenlauf, genügte, um sechs Mitwirkende des Zirkusses um Direktor Benny Thiel zu buchen. Auch die Elternschaft war gefragt, beim Auf- und Abbau, beim Catering, aber auch beim Erlernen von Tricks. So schlüpfte Schulpflegschaftsvorsitzender Jan Dewitz in die Rolle des Zauberlehrers, andere Eltern betreuten Schülerinnen und Schüler, während diese auf ihren Zirkus-Unterricht warteten. Es mussten zwei Show-Gruppen gebildet werden.

Nach vier Tagen Einüben gab es zwei Aufführungen an zwei Tagen und Auftritte vor vollen Rängen. Tosenden Applaus für Schulleiterin Melanie Gregrowicz. Und dann dies: Die Kinder, sie könnten nicht auftreten, berichten ihr zwei Clowns, alle hätten Fieber. „Müssen wir alles absagen?“ Nein, es ist der Anfangsgag. Denn „nur“ Lampenfieber hatten fast alle. Aber das gehört zum Zirkus wie Popcorn, das es im Catering-Zelt frisch gab.

Beifall war allen gewiss, nicht nur aus bloßer Solidarität, sondern weil die Kinder etwas gelernt haben. Die BMXler zeigten Kühnheit, die Artisten Körperbeherrschung. Die Feuerschlucker spielten wirklich mit dem Feuer, von Lehrerinnen mit Argusaugen und nassen Tüchern in den Händen beobachtet. Die Clowns waren so bunt wie lustig. Und die Trapez-Künstlerinnen, die eine Aufführung stets beenden, hatten offenbar keine Höhenangst. Ohs und Ahs machen die Runde. Eltern sind begeistert, weil ihre Kinder begeistert sind. Die Mutter einer Erstklässlerin, die ihre eigentliche scheue Tochter als Clown reinlaufen sah, meint: „Wusste gar nicht, dass sie so eine Rampensau ist.“

Und dann kommt zum Schluss einer jeden Vorstellung eine echte Überraschung. Die Kinder singen das Schullied. Davon wussten zumindest die meisten Eltern nichts. „Wir haben es etwas geheim gehalten“, meint Schulleiterin Gregrowicz. Es ist eine professionelle Nummer, eingesungen im Tonstudio, initiiert und komponiert von Sänger Kwadwo Nimho, der an der GGS schon mal ein Rap-Projekt gab und der nun auf dem Manegenrand steht. Jetzt singen es die Kinder live. „Wir am Rheindorfer Weg!“, hallt es durch das Zelt. Gänsehaut im Zirkusrund. Mehr Gemeinschaftsgefühl an der Gemeinschaftsgrundschule geht nicht.

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