Brauchtum in Düsseldorf Karnevalsgesellschaft verleiht Leo-Statz-Plakette

Düsseldorf · Für seinen Einsatz im Brauchtum und für die Stadt Düsseldorf erhielt in diesem Jahr Martin Meyer die Leo-Statz-Plakette. Zuvor hatten die Toten Hosen die Auszeichnung bekommen.

Preisträger Martin Meyer mit seinen Laudatoren Sigrid Viehmann und Stefan Kleinehr.

Preisträger Martin Meyer mit seinen Laudatoren Sigrid Viehmann und Stefan Kleinehr.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Martin Meyer geht noch einmal schnell zu seinem Anorak zurück, um seine Karnevalskappe zu holen. „Weissfräcke“ steht darauf, seit 2014 ist der Düsseldorfer im organisierten Karneval aktiv. Gestern wurde er für sein Engagement mit der Leo-Statz-Plakette geehrt.

Rund 80 Gäste waren dafür der Einladung der Funkenartillerie Rot-Wiss gefolgt und hatten sich am Sonntagvormittag im Rittersaal der Brauerei Uerige eingefunden. Seit 1958 verleiht die Karnevalsgesellschaft die Plakette „für besondere Verdienste im Sommer- und Winterbrauchtum sowie herausragendes Engagement rund um die Stadt Düsseldorf“, wie die Vorsitzende der Funkenartillerie Rot-Wiss, Sigrid Viehmann, sagte.

All dies treffe auf den diesjährigen Geehrten zu: Martin Meyer ist Baas der Derendorfer Jonges und engagiert sich in dieser Funktion mitunter um den Erhalt der Buscher Mühle, die als letzte erhaltene Mühle auf Düsseldorfer Stadtgebiet gilt. Martin Meyer war nach eigenen Angaben immer schon im Karneval aktiv, trat aber erst 2014 seinem Karnevalsverein bei.

Einer der vorläufigen Höhepunkte seiner Karnevalskarriere war die Kürung zum Prinzen der Stadt Düsseldorf im Jahr 2019. Ein besonderes Anliegen des 48-Jährigen ist die „U19 Champions Trophy“, die er als Hauptverantwortlicher organisiert. Bei dem internationalen Fußballturnier treten jedes Jahr tabellenstarke Mannschaften aus dem In- und Ausland gegeneinander an. Ausgetragen wird das Tournier vom BV 04 Düsseldorf und findet immer am Osterwochenende statt; im kommenden Jahr bereits zum 59. Mal.

Zur Verleihung der begehrten Plakette waren die Vorsitzenden zahlreicher Düsseldorfer Karnevalsgesellschaften gekommen. Bürgermeister Joseph Hinkel sprach ein Grußwort und erinnerte daran, dass der Karneval auch immer eine politische Note habe und anecken müsse, „auch wenn es unangenehm ist oder weh tut“. Damit begebe man sich in die Tradition von Leo Statz, der in den 1930er Jahren unter anderem im Vorstand des Düsseldorfer Karnevals tätig war.

Er fiel dem NS Regime durch sein Engagement und kritische Liedertexte zum Opfer. Um seiner zu Gedenken, wird die Plakette vergeben. Die letzten Preisträger im Jahr 2020, die seinerzeit im Leo Statz Berufskolleg geehrt wurden, waren die Toten Hosen, zweifelsfrei „ein Höhepunkt in der Geschichte der Verleihung“, so Sigrid Viehmann, die gerne an den Tag zurück denkt. Unter absoluter Geheimhaltung kamen die Mitglieder der Düsseldorfer Kultband persönlich zur Verleihung. Eine Präsentation im Hintergrund zeigte auch gestern noch einmal Impressionen der Veranstaltung

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