Unternehmer in Düsseldorf Weg von Silbertablett und Krabbensalat

Düsseldorf · Die 27-jährige Sanaz Omidzadeh hat sich mit einem veganen Catering selbständig gemacht.

 Ohne tierische Produkte, gesund und hübsch angerichtet: Mit diesem Konzept hat sich die 27 Jahre alte Sanaz Omizadeh mit ihrem veganen Catering in Düsseldorf selbständig gemacht.

Ohne tierische Produkte, gesund und hübsch angerichtet: Mit diesem Konzept hat sich die 27 Jahre alte Sanaz Omizadeh mit ihrem veganen Catering in Düsseldorf selbständig gemacht.

Foto: Omidzadeh

Am liebsten mag sie Sushi-Sandwiches, und da ist ihr Favorit eine Kreation mit Avocadocreme, gebackener Süßkartoffel, ein wenig  Tofu, Frühlingszwiebeln und Erdnusssauce. Natürlich auch mit Reis, aber ohne Fisch, denn Sanaz Omidzadeh ist Veganerin und ihr Sushi-Sandwich eine Eigenkomposition, wie so viele ihrer Gerichte. Anfang des Jahres hat sich die 27-Jährige selbständig gemacht – mit einem veganen Catering. Sie stünde noch in den Anfängen, sagt die junge Business-Frau, deshalb hat sie ihren Job in der Jugend- und Familienhilfe nicht gleich aufgegeben, sondern fährt momentan zweigleisig.

Sanaz liebt keine Experimente oder das Risiko, was ihr neues Geschäft betrifft, deshalb will sie es langsam angehen lassen. Zahlreiche Aufträge hatte sie schon, zuletzt ein Catering für 220 Personen. Einen Kombi besitzt sie als fahrbaren Untersatz, doch wenn sie eine große Bestellung hat, benötigt sie einen Sprinter. „Den miete ich dann,“ sagt sie. „Warum unnötig Geld ausgeben?“

Das gilt auch für die Küche. Zwar hat sie in Bilk, wo sie wohnt, eine, die für die Zubereitung kleiner Mengen reicht. Doch für Großaufträge geht sie in eine Profiküche in einem Restaurant. Da mietet sie sich ebenfalls ein. Und dann benötigt sie auch Hilfe, „stundenweise“, wie sie sagt. Denn am liebsten würde sie alles alleine machen.

Die gebürtige Düsseldorferin mit persischen Wurzeln schloss vergangenes Jahr erfolgreich ihr Studium ab. In Psychologie. „Aber ich hatte immer eine große Leidenschaft für das Kochen und insgeheim davon geträumt, mit Lebensmitteln arbeiten zu können.“ Also erarbeitete sie einen Businessplan für ein veganes Restaurant, fand das dann aber doch zu risikoreich und kam bei der Erarbeitung eines neuen Plans auf das Thema Catering. Da sie kein großes Startkapital besitzt, muss sie andere Qualitäten nutzen. „Buchhalterische Fähigkeiten sind in dem Geschäft wichtig“, sagt sie, und die laufenden Kosten sollten so gering wie möglich gehalten werden.

Schon immer hat die 27-Jährige viel Obst und Gemüse gegessen und irgendwann auch festgestellt, dass sie sich hauptsächlich vegan ernährte. So bezeichnet sie sich seit drei Jahren als vegan, auch wenn es ihr anfangs noch schwer fiel, auf Käse zu verzichten. „Heute ist es mein Ziel, anderen Leuten zu zeigen, wie unkompliziert eine vegane Ernährung sein kann“, sagt sie, und schon sprudeln zahlreiche Rezepte aus ihr hervor. Sie süßt statt mit Zucker lieber mit Datteln, hat eine Vorliebe für Kokos in allen Formen und liebt Erdnüsse in jeder Zubereitungsart.

Von sich selbst sagt sie, dass ihre Experimentierfreudigkeit ihre große Stärke sei – was das Kochen und die Präsentation betrifft. „Ich will weg von Silbertablett und Krabbensalat beim Catering“, erklärt sie. Die Präsentation der Speisen ist ihr  wichtig. „Damit möchte ich frischen Wind ins Catering-Geschäft bringen.“ So werden die Speisen alle in handgefertigten Kiefernholzboxen serviert. Auf Teller verzichtet sie. Die Einwegverpackungen, sind vollständig biologisch abbaubar, es gibt aber auch Mehrfachformate. Ihr Konzept lautet: unkompliziert und handlich.

Worauf sie außerdem Wert legt: Alles soll hübsch aussehen, genauso wie die Speisen, die Sanaz zubereitet. Die junge Unternehmerin will zeigen: Veganes kann bunt, frisch und knackig sein. Das Ergebnis kann man auf ihrer Web-Seite sehen. Dazu hat sie zahlreiche Gerichte und Snacks von ihrem Freund Moritz, der Fotograf und Kameramann ist, fotografieren lassen. „Ich freu mich, veganes Essen anzubieten“, sagt sie. Dabei haben schon Kunden bei ihr bestellt, die  gar nicht wussten, dass sie nur veganes Essen zubereitet. „Ich glaube, die haben bei mir bestellt, weil  das Essen gut aussieht. Geschmeckt hat es ihnen aber auch.“

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