Abschied vom Schützenchef Jubelchöre zum Abschied für Schützenchef Lothar Inden

DÜSSELDORF · Nach mehr als drei Jahrzehnten zieht sich Lothar Inden zurück. Beim Krönungsball stand er im Mittelpunkt der Feierlichkeiten im Festzelt. Auch der Oberbürgermeister würdigte ihn.

Lothar Inden bei seiner Abschiedsrede.

Lothar Inden bei seiner Abschiedsrede.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

(tino) Normalerweise ist auf einem Krönungsball bei einem Schützenfest die Übergabe der Insignien der Königswürde vom alten auf den neuen Amtsträger der gesellschaftliche Höhepunkt. Doch beim Krönungsball des St. Sebastianer Schützenvereins von 1316 war es in diesem Jahr alles etwas anders. Zwar wurde Ex-König André Dornbusch (Gesellschaft: Königin Stephanie) die „Königskette“ abgenommen und an den neuen Würdenträger Heinz Holzberg (Gesellschaft: 9. Schützen) übergeben, aber der eigentliche Höhepunkt war die Verabschiedung von Schützen-Chef Lothar Inden.

Inden habe „modernisiert, gelenkt, geleitet, Verantwortung getragen“ und „Stellung bezogen gegen rechte Gesinnung und für Humanität“, würdigte ihn Oberbürgermeister Stephan Keller in seiner Rede und zeichnete Inden dann für seinen jahrzehntelangen bürgerschaftlichen Einsatz, die Verdienste um das Brauchtum und um das Schützenwesen mit der Jan-Wellem-Reiterstatuette aus Porzellan aus. „Ich wusste gar nicht, dass ich so ein guter Mensch sein soll“, scherzte Inden dann in seiner Rede. Und sagte, wie sehr er sich geehrt fühle.

Als Inden dann vom „Rest-Vorstand“ des 1316er einen Reisegutschein sowie von Gästekönig Klaus Klar (Rheinbahn-Vorsitzender) den Gutschein für eine Fahrt mit der Partybahn überreicht bekam, hallten „Lothar, Lothar Inden“-Jubelchöre durch das Festzelt.

 Oberbürgermeister Stephan Keller ist sich sicher, dass Lothar Inden eine Lücke hinterlassen wird. „Ich bin 2006 nach Düsseldorf gekommen und kenne die Landeshauptstadt nur mit Lothar Inden. Er ist eine Institution in der Stadtgesellschaft. Präsent, immer ansprechbar, stilvoll, geradlinig und der Schützentradition ‚Glaube, Sitte, Heimat‘ verbunden. Eine Ära geht zu Ende“, sagte Keller. Und dass es immer schwierig sei, so jemandem nachzufolgen, „mit dieser Präsenz und Verbindlichkeit“.

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