Zweisprachige Schilder in Düsseldorf Italienisches Straßenschild in Gerresheim angebracht
Düsseldorf · Der Integrationsrat kritisiert die Debatte um das arabische Straßenschild in Düsseldorf-Oberbilk. Auch die ursprüngliche Entscheidung der Verwaltung, keine zweisprachigen Straßenschilder anbringen zu wollen, sorgt für Unverständnis. Jetzt gibt es auch in Gerresheim ein neues Schild.
Das neue Straßenschild in Hocharabisch an der Ellerstraße in Oberbilk kam für die Mitglieder des Integrationsrates überraschend: „Ich habe mit der Öffentlichkeit von dem neuen Schild erfahren“, sagt Katharina Kabata, stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates. Das Überraschende daran sei gewesen, dass die Verwaltung bei einer Sitzung des Integrationsrates im Januar von der Anbringung der Schilder abriet. Die Erklärung bezog sich auf die Prüfung der Verwaltung, ob und inwieweit die Anbringung von möglichst einem Straßenschild pro Stadtteil in einer anderen Sprache die Internationalität der Gesellschaft widerspiegeln würde. Orientieren sollten sich die Schilder an der jeweils größten Gruppe der ausländischen Mitbürger. „Es wäre wichtig, festzulegen, nach welchen Kriterien die Straßenschilder ausgesucht und angebracht werden sollen“, sagt Kabata.
Die rassistischen Kommentare, die in den sozialen Medien zu dem neuen Schild in Oberbilk kursieren, sind für Kabata unverständlich, sagte sie am Dienstag, dem internationalen Tag gegen Rassismus. Auch der Vorsitzende des Integrationsrates, Goce Peroski, war schockiert von den Kommentaren: „Wie traurig ist es für unsere Stadt, dass bei einem japanischen Schild alles in Ordnung war. Dann wird ein arabisches Schild angebracht und das sind die Reaktionen.“ Die Einschätzung der Verwaltung im Integrationsrat habe er schon im Januar kritisch gesehen. „Jedoch kann die Politik selbst entscheiden, was sie daraus macht. Mich würde es freuen, wenn noch weitere solcher Initiativen folgen würden.“
So wie nun auch in Gerresheim in „Little Italy”. Dort wurde in dieser Woche ein weiteres Straßenschild angebracht. Die Glashüttenstraße ist nun auch die „Via della Vetreria“. Das Schild sei kürzlich vom zuständigen Amt angebracht worden, sagt die Bezirksbürgermeisterin des Stadtbezirks 7, Maria Icking. Der Beschluss sei in etwa zur gleichen Zeit gefasst worden, wie der für das Schild an der Ellerstraße. „Wir möchten das neue italienische Straßenschild gerne im Sommer mit einer kleinen Feier einweihen. Das Schild ist ein schönes Signal an die italienische Community.“