Geschlechtergerechtigkeit in Düsseldorf In den Chefetagen der städtischen Tochterunternehmen dominieren die Männer

Düsseldorf · Zu einer echten Parität ist es noch ein langer Weg. Was die Gleichstellungsbeauftragte über verbindliche Frauenquoten für Führungskräfte denkt.

 Die Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Wilfart.

Die Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Wilfart.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Frauen sind in den Führungsetagen der Unternehmen mit städtischer Mehrheitsbeteiligung nach wie vor in der Minderheit. „Wenn es um Aufsichtsräte, Vorstände und die Geschäftsführung geht, gibt es bei diesem Thema noch viel Luft nach oben“, sagt Elisabeth Wilfart, Leiterin des städtischen Gleichstellungsamtes.

Wie viel Luft da ist, zeigen aktuell erhobene Zahlen, die am Dienstag im Gleichstellungsausschuss des Rates präsentiert wurden. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen Aufsichtsräten auf der einen und dem operativen Geschäft auf der anderen Seite. So hat sich die Frauenquote in Aufsichts- und Verwaltungsräten in den vergangenen 13 Jahren kontinuierlich verbessert. Inzwischen liegt dort der Anteil der Frauen bei 36 Prozent, 2010 waren es 24 Prozent. Am niedrigsten ist die Quote bei der Connected Mobility Düsseldorf (13 Prozent) und der städtischen Immobilientochter IPM (14 Prozent), am höchsten bei der Jugendberufshilfe, der Zukunftswerkstatt, der Kunsthalle sowie der Werkstatt für angepasste Arbeit (54 bis 57 Prozent). Insgesamt arbeiten 163 Männer und 90 Frauen in diesen aufsichtführenden Gremien.

Weiter entfernt von einer Parität der Geschlechter sind die Vorstände und Geschäftsführungen der 21 Unternehmen, an denen die Stadt mit mindestens 50 Prozent beteiligt ist. Hier stehen 33 Männern sieben Frauen gegenüber. In der Regel gibt es einen bis drei Chefposten. In 15 der 21 aufgelisteten Gesellschaften ist keine Führungskraft weiblich. Laut der im Ausschuss präsentierten Liste gehören zu dieser Gruppe unter anderem die Holding der Landeshauptstadt, die Flughafen GmbH, die IDR sowie die Düsseldorf Marketing und die Düsseldorf Tourismus GmbH. Eine Ausnahme bildet hier die Kunsthalle Düsseldorf gGmbH mit zwei Frauen und einem Mann an der Spitze.

„Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Quotenregelungen, denn diese geben einen entscheidenden Anstoß, um Strukturen tatsächlich auch zu verändern“, sagt Wilfart. Allerdings gebe es verbindliche Vorgaben bislang nur für relativ große Einheiten, für den Rest gelte eine Selbstverpflichtung. „Ich würde es begrüßen, wenn die Frauenquote auch auf kleinere Gesellschaften ausgedehnt würde“, betont die Gleichstellungsbeauftragte.

(jj)
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