Muslimische Gemeinde in Reisholz Impfaktion nach dem Freitagsgebet vor der Moschee

Düsseldorf · Die Stadt hatte die Aktion mit der marokkanischen Gemeinde organisiert. Nach den Ferien werden Schulen mit dem Impfmobil angefahren. Zuerst soll an Berufskollegs Station gemacht werden.

 Auch der Vorsitzende des Kreises der Düsseldorfer Muslime, Dalinç Derekoy (M.), schaute am Impfmobil vorbei.

Auch der Vorsitzende des Kreises der Düsseldorfer Muslime, Dalinç Derekoy (M.), schaute am Impfmobil vorbei.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Weil das Impftempo auch in der Landeshauptstadt nachlässt, geht die Stadt mit einem mobilen Angebot nun an solche Stellen, an denen viele Menschen zusammenkommen. Am Freitag war das nach dem Ende des Freitagsgebets vor der Masjid-Assalam-Moschee an der Nürnberger Straße. Die Aktion wurde durch den Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM) mit der Landeshauptstadt initiiert. 

Um 14.30 Uhr endete dort das traditionelle Freitagsgebet in dem Moschee-Neubau der marokkanischen Masjid-Assalam-Moscheegemeinde. Schon kurz darauf stellten sich die ersten Besucher zum Impfen an. 200 Impfdosen Biontech, Moderna und Johnson&Johnson hatte das Impfteam im Angebot. Abdennassar Cherrade ist Vorstandsmitglied in der Gemeinde, in der es rund 380 Mitglieder gibt, die aber vor allem zu den Freitagsgebeten von mehr Gläubigen besucht wird. Er ist schon durchgeimpft und hat mit seinem Vorstandsteam für eine Impfung gegen das Corona-Virus geworben.

Vergangene Woche hatte die Stadt die Anfrage gestellt, ob man die erfolgreiche Kooperation wiederholen wolle. Vor einigen Wochen hatte ebenfalls zum Freitagsgebet vor der Moschee ein Corona-Testmobil von D-Live Station gemacht. „Das ist sehr gut genutzt worden“, sagt Cherrade und erzählt, dass einige Muslime gestern mit ihrer ganzen Familien zum Impfen wieder zurückkommen wollten. Bis 19 Uhr wurde vor der Moschee geimpft. Gegen 15 Uhr schauten Oberbürgermeister Stephan Keller und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche vorbei, der zugleich Leiter des Corona-Krisenstabes ist. Auch der Vorsitzenden des Kreises der Düsseldorfer Muslime, Dalinç Derekoy, war vor Ort. Er betonte, dass diese Aktion ein wichtiger Schritt sei, zu zeigen, dass Muslime zu ihrer sozialen Verantwortung beim Kampf gegen die Pandemie stünden. Das, so Derekoy, sei ein guter Anfang.

Den im Urlaub weilenden Vorsitzenden der Gemeinde, Abdelaaziz Fachrou, vertraten gestern sein Sohn Mohamed und sein Neffe Mohamed. Beide hatten den Eindruck, dass das Angebot ganz gut angenommen wird. „Es war bislang oft nicht einfach für Menschen, die der deutschen Sprache nicht richtig mächtig sind, an einen Impftermin zu kommen.“

Um beim Impftempo nicht nachzulassen, bleiben perspektivisch die beiden zentral gelegenen Anlaufstellen am Hauptbahnhof und am U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee bestehen, an denen man sich ohne Anmeldung zwischen 10 und 19 Uhr impfen lassen kann. Eine rotierende mobile Impfstelle ist in Planung. So sollen nach den Sommerferien die Schulen mit dem Impfmobil angefahren werden. Gestartet wird mit den Berufskollegs, sagt Hintzsche.

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