Verkehr in Düsseldorf Mehr Falschparker auf Rettungswegen erwischt

Düsseldorf · Im vergangenen Jahr wurden deutlich mehr Falschparker erwischt, die Rettungswege zugeparkt hatten. Auch die Zahl der deswegen abgeschleppten Autos hat sich im Vergleich zu 2020 verdreifacht.

 Wenn die Feuerwehr oder Rettungsdienste nicht mehr durchkommen, kann es für Autofahrer teuer werden.

Wenn die Feuerwehr oder Rettungsdienste nicht mehr durchkommen, kann es für Autofahrer teuer werden.

Foto: dpa/David Young

Das Ordnungsamt Düsseldorf hat bei nächtlichen Schwerpunktaktionen an drei Tagen mehr als 300 Verwarnungen ausgesprochen und 57 Autos abschleppen lassen. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf Autos, die im Stadtgebiet Rettungswege und sogenannte Feuerwehrbewegungszonen durch Falschparken behindern. Diese ausgeschilderten Zonen findet man beispielsweise in Sackgassen oder engen Straßen, an denen an manchen Stellen nicht geparkt werden darf, um etwa Platz zum Rangieren zu lassen. „Im Ernstfall verlieren Rettungsdienste durch zugeparkte Wege wertvolle Zeit“, sagt Ordnungs- und Feuerwehrdezernent Christian Zaum. Er fordert Verkehrsteilnehmer auf, sich bewusst zu machen, dass besonders in engen Straßen die Rettungswege versperrt werden und dies im schlimmsten Fall Menschenleben kosten kann.

Die großen Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst brauchen mehr Platz als normale Fahrzeuge. Behindert man dies mit einem Wagen, kann das ins Geld gehen: Je nach Situation und Tageszeit kostet eine Verwarnung bis zu 200 Euro. Sollte ein Mensch geschädigt oder Fahrzeuge beschädigt werden, können weitere Zahlungen auf den Verursacher zukommen.

2021 wurden 2943 Verwarnungen erteilt und 1946 Fahrzeuge abgeschleppt, die Rettungswege behindert hatten. Die Zahlen steigen dabei und haben im vergangenen Jahr einen neuen Höhepunkt erreicht: 2020 waren es 2322 Verwarnungen und 600 Abschleppmaßnahmen. In den Jahren davor lagen die Zahlen auch darunter. Besonders auffällig ist, dass deutlich seltener abgeschleppt wurde. Dies liege, so ein Sprecher der Stadt, an der Aufstockung der Ordnungskräfte bei der Verkehrsüberwachung. „Dadurch fallen mehr Verstöße auf. Außerdem steht das gefährdende Falschparken im Fokus“, so der Sprecher. 2021 gab es allgemein 494.603 Verwarnungen für Falschparker.

Wie die Stadt mitteilte, werde bei Notfällen zunächst versucht, zugeparkte Wege zu umfahren. Nicht nur die Zufahrt wird häufig erschwert, sondern auch der Einsatz von Drehleitern zur Rettung von Menschen aus höheren Etagen oder der Zugang zu Hydranten. Hier fallen besonders Fahrzeuge auf, die in zweiter Reihe oder in Kurven parken. Beschädigungen sind keine Seltenheit: Sollte ein Umfahren nicht möglich sein, werde versucht, das falsch parkende Fahrzeug wegzudrücken.

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