Spielort für die Fußball-EM 2024 Düsseldorf hofft auf fünf EM-Spiele

Düsseldorf · Erstmals seit 1988 kommt wieder ein großes Fußball-Turnier nach Düsseldorf. Es wird auch eine Public-Viewing-Zone geben. Was schon klar ist – und was noch nicht.

 Jubel im Düsseldorfer Rathaus nach der EM-Vergabe unter anderem mit DFB-Vize Peter Frymuth (links) und OB Thomas Geisel (rechts).

Jubel im Düsseldorfer Rathaus nach der EM-Vergabe unter anderem mit DFB-Vize Peter Frymuth (links) und OB Thomas Geisel (rechts).

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Europameisterschaft 2024 kommt nach Deutschland – und anders als bei der Weltmeisterschaft 2006 ist Düsseldorf dabei. Mindestens vier Spiele werden in der Merkur Spiel-Arena ausgerichtet, möglicherweise sogar ein fünftes. Nun beginnen die Vorbereitungen. Die wichtigsten Antworten:

Welche Spiele kommen nach Düsseldorf?

Das wird sich erst nach der Auslosung entscheiden. Klar ist: Für das Eröffnungsspiel – das bei der EM 1988 im Rheinstadion ausgerichtet worden war –, die Halbfinals und das Finale ist das Düsseldorfer Stadion zu klein. Alle anderen Partien wären möglich. Die Entscheidung liegt bei der UEFA.

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Foto: dpa, cas hak

Wie waren die ersten Reaktionen?

Mit großem Jubel reagierten die Verantwortlichen für die Bewerbung auf die Nachricht – und erinnerten bei einer Feier im Rathaus an die Bestnoten, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bei einer Prüfung der möglichen deutschen Standorte verteilt hatte. In etlichen Aspekten von Verkehrsanbindung bis Sicherheitskonzept hatte Düsseldorf überzeugt – und war auf Platz eins in NRW und auf dem dritten Platz deutschlandweit gelandet. Entsprechend selbstsicher geht man in die weiteren Gespräche. „Wir werden ein toller Gastgeber sein“, sagt Oberbürgermeister Thomas Geisel. Sportdezernent Burkhard Hintzsche sieht die hervorragende Bewertung auch als Folge der Kompetenz durch das Gastspiel der Tour de France – und ist euphorisch, dass Düsseldorf schon wieder Erfolg hatte. „Wenn wir uns bewerben, erhalten wir den Zuschlag“, sagte Hintzsche. Dies gelte bereits seit dem Eurovision Song Contest 2011. Beim Jubeln im Rathaus waren unter anderem auch DFB-Vize Peter Frymuth und Fortuna-Ikone „Lumpi“ Lambertz dabei.

Was muss die Stadt investieren?

Nach jetzigem Stand vergleichsweise wenig, denn die Infrastruktur ist vorhanden. „Die beste Nachricht für uns ist, dass wir kein neues Stadion brauchen und nicht irrsinnig viel Geld aufbringen müssen“, sagt Arena-Manager Michael Brill. Die UEFA verlangt voraussichtlich einen Ausbau des VIP-Bereichs im Stadion und ein neues Pressezentrum. Das könnte bis zu 3,5 Millionen Euro kosten, würde aber auch für andere Veranstaltungen Vorteile bringen. Möglicherweise wird auch an anderen Stellen in das Stadion investiert, das im EM-Jahr 20 Jahre alt wird – und ohnehin instandgesetzt werden muss. Andererseits wird Düsseldorf eine Miete von mehr als einer Million Euro erhalten.

Wie geht es jetzt weiter?

Bevor der Ball rollt, wird noch viel verhandelt. Die UEFA hat zu allen Detailfragen genaue Vorstellungen, das gilt auch für den Spielort Düsseldorf. Als erster Schritt steht bald ein Treffen der teilnehmenden Städte an. Später werden Vertreter des Fußballverbands zu Ortsbegehungen erwartet. Rund zwei Jahre vor dem Turnier wird die Feinplanung starten. Vermutlich wird dafür ein Projektbüro gegründet. Erst dann wird auch das Sicherheitskonzept auf die internationale Lage angepasst. Arena-Manager Brill kennt das Prozedere gut, er war Geschäftsführer des Stadions im polnischen Breslau vor der EM 2012. Er erwartet „Sitzungen, bis der Arzt kommt“.

Wo könnte die Public-Viewing-Zone entstehen?

Die Stadt hat drei mögliche Standorte für die Zone eingereicht, die Bedingung für eine Bewerbung war: Burgplatz, Rheinpark oder Landtagswiese. Die Ausgestaltung ist noch völlig unklar, zumal die Nachfrage nach Public Viewing zuletzt gesunken war.

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