Prozess um Kunstwerk Achenbach soll als Zeuge aussagen
Düsseldorf · Kunstberater Helge Achenbach, der sich zurzeit vor dem Essener Landgericht wegen Betruges verantworten muss, wird im März vor dem Düsseldorfer Landgericht als Zeuge aussagen müssen. Es geht um ein Kunstwerk, das seiner Frau gehören soll. Es wurde im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Helge Achenbach aber von dessen Gläubigern gepfändet.
Helge Achenbach: Bilder vom Prozessauftakt
Dorothee Achenbach hatte gegen die Pfändung des Uecker-Werks geklagt, das sie von einer der Firmen ihres Mannes für ihre private Altersvorsorge gekauft habe. Das Werk war mit anderen Gegenständen aus Achenbachs Familienbesitz im Auftrag der Erben von Berthold Albrecht sichergestellt worden.
Die Familie Albrecht hatte den Kunstberater des verstorbenen Aldi-Erben auf Schadenersatz in zweistelliger Millionenhöhe verklagt und mit einer Anzeige auch das Strafverfahren gegen ihn in Gang gebracht.
Im Strafprozess in Essen hatte Achenbach am Montag unter Tränen eingeräumt, "unberechtigte Preisaufschläge" für Kunstwerke kassiert zu haben, die er an Berthold Albrecht vermittelt hatte. Die Staatsanwaltschaft Essen wirft ihm Urkundenfälschung und Betrug vor und hatte Achenbach im Juni verhaften lassen. Der Strafprozess wird am Mittwoch mit der Vernehmung von Zeugen fortgesetzt. Über die parallel dazu laufende Schadensersatzklage der Albrecht-Erben wird eine Entscheidung des Düsseldorfer Zivilgerichts im Januar erwartet.
Um die Eigentumsverhältnisse an dem Uecker-Werk zu klären, will die Zivilkammer neben Helge Achenbach auch die Frau des Künstlers Günther Uecker im März als Zeugin hören. Weitere Zeugen sollen zu zwei anderen gepfändeten Kunstgegenständen aussagen, die zur Absicherung der Albrecht-Forderungen sichergestellt worden waren. Sie gehören nach Angaben der Ehefrau ebenfalls nicht zum Besitz des Kunstberaters, sondern sind ihr persönliches Eigentum.
