Stadtteile in Düsseldorf Heerdt soll attraktiver werden

Düsseldorf · Eine neue gegründete Interessengemeinschaft will vor allem den Nikolaus-Knopp-Platz schöner gestalten. Auch mehr Sauberkeit und einheitliche Öffnungszeiten der Geschäfte sind Themen, die angepackt werden sollen.

 Sie wollen Heerdt voranbringen: (v.l.) die IG-Gründungsmitglieder Andreas Bahners, Sonja Nicolai, Carsten Bahners und Klaus Loebert.

Sie wollen Heerdt voranbringen: (v.l.) die IG-Gründungsmitglieder Andreas Bahners, Sonja Nicolai, Carsten Bahners und Klaus Loebert.

Foto: RP/Nicole Esch

Der Stadtteil Heerdt soll attraktiver werden. Das hat sich die im April neu gegründete Interessengemeinschaft (IG) Heerdt auf die Fahne geschrieben. Schon seit einigen Jahren arbeiten Unternehmer und Gewerbetreibende am Nikolaus-Knopp-Platz eng zusammen, um die Lebensqualität an der Hauptachse in Heerdt zu verbessern.

So gelang es dem Vorgänger der IG Heerdt, der IG Nikolaus-Knopp-Platz, durch intensive Gespräche mit den Beteiligten den Leerstand am Platz zu beenden. Und auch die Weihnachtsbeleuchtung ist eine Aktion, die das ehemalige Netzwerk initiiert hat. „Bei der IG Nikolaus-Knopp-Platz haben sich allerdings nicht nur die Gewerbetreibenden, sondern auch interessierte Heerdter Bürger eingesetzt“, erzählt Andreas Bahners, zweiter Vorsitzender der IG Heerdt. So viel Engagement sei schön gewesen, aber man habe sich mehr wie in einem Bürgerverein gefühlt. Dabei sei das eigentliche Ziel gewesen, die Gewerbetreibenden in Heerdt und die Attraktivität des Standortes zu stärken.

Viele Teilnehmer der Ursprungsgemeinschaft wünschten sich mehr Verbindlichkeit und einen stärkeren Fokus auf die Grundidee. Also haben zehn Mitglieder im April den Verein IG Heerdt gegründet. Mit dabei sind Gewerbetreibende, Handwerker, Ärzte und Architekten. „Ein bunter Branchenmix, der den Stadtteil widerspiegelt, ist genau das, was wir wollen. Jeder von uns hat ein anderes Netzwerk aus dem gewerblichen Bereich, und das können wir nutzen, um etwas Gutes zu tun“, sagt der erste Vorsitzende Klaus Loebert. 18 Mitglieder hat die Interessengemeinschaft mittlerweile. „Es wäre schön, wenn wir in einem Jahr bei 50 Mitgliedern wären“, sagt Andreas Bahners.

Erste Projekte werden im Verein schon diskutiert. So ist geplant, die lieb gewonnene Tradition der Weihnachtsbeleuchtung auszubauen, sodass nicht nur der Nikolaus-Knopp-Platz beleuchtet wird. Auch die Sauberkeit im Zentrum Heerdts brennt den Mitgliedern unter den Nägeln. „Das sind oft nur Kleinigkeiten, die auffallen, wie Blumenkübel, die für Zigarettenkippen genutzt werden oder nicht geputzte Schaufenster. Aber auch Fassaden, die einen neuen Anstrich gebrauchen könnten, fallen ins Auge“, sagt Loebert. „Manche Gewerbetreibende sehen die kleinen Missstände vielleicht nicht. Aber den Kunden fällt das unterbewusst auf. Und dann gehen sie vielleicht lieber in Oberkassel einkaufen“, ergänzt er.

Ein anderes Problem seien die uneinheitlichen Öffnungszeiten der Geschäfte. Sicherlich könne man keinem vorschreiben, wann er zu öffnen habe, dessen ist sich der Verein bewusst. Für Kunden sei es aber sehr unpraktisch, wenn sie ihre Einkäufe nicht in einem Gang erledigen könnten.

Verbesserungsbedarf sieht der Verein auch bei der Gestaltung des Nikolaus-Knopp-Platzes. „Wir möchten die Fahrradsituation dort optimieren und auch Vorschläge entwickeln, wie man den Platz als Ruheort nutzen kann“, sagt der Vorsitzende. Für größere Projekte wie dieses möchte die IG Heerdt mit dem Bürgerverein und den Schützen kooperieren. „Zusammen haben wir mehr Manpower und können die städtebaulichen und verkehrstechnischen Rahmenbedingungen effizienter verbessern“, sagt Loebert. Und das betrifft nicht nur den Nikolaus-Knopp-Platz, sondern den gesamten linksrheinischen Stadtteil.

Heerdt habe sich früher oft hinter den anderen Stadtteilen versteckt, sagt Schatzmeister Carsten Bahners. Jetzt sei es an der Zeit, sich zu präsentieren, denn der Stadtteil habe viel zu bieten und sei stark gewachsen. Neben großen Unternehmen wie Vodafone und Teekanne ziehen auch andere Firmen viele Berufstätige in den Stadtteil. „Ich sehe da noch eine Menge Potenzial“, sagt Loebert. Die Verkehrsanbindungen sind gut. Man ist in wenigen Minuten in der Innenstadt, wohnt aber gleichzeitig in direkter Nähe zum Rhein. Der Stadtteil ist mittlerweile zu einem beliebten Wohngebiet geworden. Neue Quartiere wie Vierzig549 oder das Pandion-Projekt am Albertussee bergen große Chancen für die Gewerbetreibenden vor Ort. Auch das gastronomische Angebot hat sich in den vergangenen Jahren stark verbessert und ist bunter geworden. „Und wir haben eine schöne Künstlerszene“, sagt Schriftführerin Sonja Nicolai. „Es gibt immer mehr Künstler, die nicht hier wohnen, aber Ateliers in Heerdt haben. Da bieten sich die coolen Lofts an der Wiesenstraße richtig an.“

Und genau wegen dieser Mischung aus neuen und alteingesessenen Bewohnern, Berufstätigen und Besuchern der Gastronomie, Besitzern von Luxusimmobilien und Arbeitern sieht der Verein große Chancen für den Stadtteil am Rande von Düsseldorf.

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