Insolvenz in Düsseldorf Hakle will Produktion energetisch optimieren

Düsseldorf · Der Hygienepapierhersteller Hakle in Düsseldorf musste Insolvenz anmelden. Die Kosten für Strom und Gas übersteigen mittlerweile die Ausgaben für den Zellstoff. Wie das Unternehmen sich nun nachhaltiger aufstellen will.

Das Hakle-Werk in Düsseldorf.

Das Hakle-Werk in Düsseldorf.

Foto: dpa/Wolf von Dewitz

Um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen, will Hygienepapierhersteller Hakle die Produktionsprozesse im Hinblick auf den Energieverbrauch nachhaltiger gestalten. Kostenpflichtiger Inhalt Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf, das Toilettenpapier und auch zum Beispiel Küchenrollen herstellt, hatte Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden müssen, da die gestiegenen Kosten für Gas und Strom, aber auch Transport und Rohstoffe nicht schnell genug an die Kunden weiter gegeben werden konnten.

Während das nun offenbar möglichst nachgeholt werden soll, geht das Unternehmen auch andere Wege. Ein Unternehmenssprecher sagt, dass Hakle bereits seit gut 18 Monaten in Gesprächen zu industriell nutzbarer Photovoltaik sei. „Diesen Weg will das Familienunternehmen weiter gehen. Darin liegen die Zukunftsperspektiven des Unternehmens.“ Auch die Möglichkeiten der energetischen Anlagenoptimierung sollen weiter ausgelotet werden.

Allerdings sei in dieser Hinsicht auch schon einiges passiert. So sei der Verbrauch von Strom um 15 Prozent, der von Gas um 33 Prozent reduziert worden. Als weiterer Ansatz sei der für die Herstellung von Hygienepapier notwendige Rohstoff Zellstoff mehr und mehr durch Gras und Fasern aus Kaffeesatz zu ersetzen.

Wie sehr sich die Kostenstruktur verändert hat, zeigt ein Vergleich. Noch vor kurzer Zeit hätten die Ausgaben für Strom und Gas etwa ein Drittel der Zellstoffkosten betragen. Letztere befänden sich derzeit auf Rekordniveau. Dennoch seien die Energiekosten mittlerweile sogar höher als die Ausgaben für Zellstoff. Der Gesamtbedarf der Fabrik liege bei mindestens 60 Gigawatt Gas und 40 Gigawatt Strom im Jahr.

Zu weiteren möglichen Punkten des Sanierungskonzepts neben der Optimierung des Energieverbrauchs trifft das Unternehmen noch keine Aussage. Der Sprecher sagt: „Die Eckpunkte des Sanierungskonzepts werden im vorläufigen Verfahren erarbeitet, sind abhängig vom Verlauf der Gespräche in den anstehenden Wochen mit den Stakeholdern über deren Sanierungsbeiträge.“ Bis Ende November sind die Löhne der 220 Mitarbeiter durch das Insolvenzausfallgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert.

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