Mehr Gemütlichkeit und Kreativität Große Pläne für Palliativstation in Kaiserswerth

Düsseldorf · Am Florence-Nightingale-Krankenhaus soll die Unterbringung von Patienten verbessert werden. Die Pläne sehen auch einen Wohnbereich mit Küche und einen Raum für Musik- und Kunsttherapie vor.

 Ein Blick in die neuen Patientenzimmer mit warmen Farben und großen Fenstern für mehr Licht.

Ein Blick in die neuen Patientenzimmer mit warmen Farben und großen Fenstern für mehr Licht.

Foto: Kerstin Griese Architekten

Palliativpatienten sollen am Florence-Nightingale-Krankenhaus noch mehr Raum und auch Möglichkeiten bekommen, um ihren letzten Lebensabschnitt selbstbestimmt zu gestalten. Dafür soll die benachbarte, leerstehende Station „nach den Gesichtspunkten einer optimalen palliativen Versorgung umgebaut werden”, sagt Matthias Banasch, Chefarzt der Kaiserswerther Klinik für Gastroenterologie, Onkologie und Allgemeine Innere Medizin. Mit dem Umbau sollen moderne wissenschaftliche Erkenntnisse umgesetzt werden, um das Wohlbefinden der Patienten zu verbessern und die individuelle Pflege und intensive Betreuung weiter zu verbessern: „Wir möchten unseren Patienten und ihren Angehörigen viel Raum geben, die letzten Tage in besonderer Intensität und Qualität zu erleben.“ In den vergangenen Jahren sei man vor Ort zunehmend an räumliche Grenzen gestoßen.

Die neue Station soll vor allem wohnlicher und gemütlicher gestaltet werden, mit warmen, ruhigen Farben, Bodenbelägen in Holzoptik und individueller Beleuchtung. Wo immer es geht, soll der Blick hinaus ins Grüne ermöglicht werden. Mit dem Bau eines Balkons auf der neuen Palliativstation sollen die Patienten frische Luft atmen, Sonne, Licht und Wärme spüren können. In einem neuen, großen Wohnbereich sollen sie sogar gemeinsam mit ihren Angehörigen kochen und essen können. Ein lebendiger Treffpunkt soll geschaffen werden, gemütlich und mit möglichst wenig Krankenhaus-Atmosphäre.

In einem Raum für Musik- und Kunsttherapie sollen die Palliativpatienten die Chance bekommen, ihre Gedanken und Gefühle kreativ auszudrücken, was sie auch beim Verarbeiten ihrer Krankheit unterstützen kann. Dort sollen dann etwa Klangschalen zu neuen Sinneserfahrungen anregen und Maltherapien bei der individuellen Auseinandersetzung mit allem, was im Leben war und noch kommt, helfen. Ein Isolierzimmer auf der Station soll zudem die palliative Versorgung von Patienten mit Infektionskrankheiten ermöglichen.

Den Umbau kann das Krankenhaus allerdings nicht allein aus eigenen Mitteln finanzieren. „Das Projekt ist aufwendig und lässt sich allein mit unseren Mitteln und öffentlichen Zuwendungen nicht finanzieren. Daher sind wir auf die Unterstützung von Förderern angewiesen”, sagt Pfarrer Klaus Riesenbeck, Vorstandssprecher der Kaiserswerther Diakonie, dem Träger des Krankenhauses. Der Umbau kann über den Förderverein der Kaiserswerther Diakonie, dem Träger des Krankenhaus, finanziell unterstützt werden. Jüngst hatten die Firmen Elomech und Teloplan das Projekt mit 5000 Euro unterstützt.

Die Palliativstation in Kaiserswerth war 2005 als erste in Düsseldorf eröffnet worden. Seither werden dort Menschen mit einer weit fortgeschrittenen, nicht heilbaren Krankheit und einer begrenzten Lebenserwartung betreut. Jedes Jahr kommen etwa 175 Menschen auf die Station. Das multidisziplinäre Team besteht auf Palliativärzten, speziell qualifizierten Pflegekräften, Seelsorgern, Psychoonkologen, Physio-, Ergo-, Musik- und Kunsttherapeuten, Sozialberatern und ehrenamtlichen Mitarbeitenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort