Projekt am Aquazoo Der Evolution auf der Spur

Golzheim · 460 Meter lang ist ein Weg mit 20 Schautafeln, der die Erdgeschichte nachempfindet. Der Aquazoo unterstützt das Projekt, das bis zur früheren Engländerwiese an der Rotterdamer Straße reicht und am Freitag eingeweiht wird.

 Jochen Reiter (v.l.), Jaques Tilly, Sohn Valentin Tilly und Ricarda Hinz stellen Schild Nummer 11 auf, dasden Landgang der Wirbeltiere zeigt.

Jochen Reiter (v.l.), Jaques Tilly, Sohn Valentin Tilly und Ricarda Hinz stellen Schild Nummer 11 auf, dasden Landgang der Wirbeltiere zeigt.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Eine neue Tafel nicht weit vom Aquazoo zeigt einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung des irdischen Lebens: das erste Wirbeltier verlässt seine angestammte Umgebung und geht an Land. Ein Thema, das zu dem auf Fische, Amphibien und Reptilien spezialisierten Naturkundemuseum passt. Und zu einem neuen Weg, der nicht weniger nachzeichnen will als die gesamte Erdgeschichte. 20 Tafeln haben Ricarda Hinz, ihr Mann Jacques Tilly und Sohn Valentin in den vergangenen Tagen entlang eines „Evolutionsweges“ aufgestellt, der vom Aquazoo bis zur Rotterdamer Straße entlang der Grünewaldstraße verläuft. Mit Hilfe von 20 Tafeln kann die Evolution anschaulich nachvollzogen werden: Von der Erstehung des Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren über die ersten Spuren des Lebens, die Erfindung der Photosynthese, dem wagemutigen Landgang der Fische bis hin zum Menschen. Ein wichtiger Punkt ist der Abstand zwischen den Tafeln. Denn er zeigt in Metern, wie lange ein bestimmter Sprung bei der Entwicklung des Lebens zurückliegt. „Der moderne, also sesshafte Mensch nimmt gerade einmal einen Millimeter des 460 Meter langen Weges ein. Und von den ersten Vor-Menschen bis heute sind es auch nur zwei Zentimeter“, sagt Hinz. Die Idee hat die „evolutionäre Humanistin“, wie sie sich nennt, aus dem Rhein-Neckar-Raum übernommen. Die dortige Regionalgruppe der religionskritischen Giordano-Bruno-Stiftung hat bereits den Evolutionspfad entlang eines Wanderwegs aufgebaut. „Uns geht es darum, naturwissenschaftliche Erkenntnisse populär zu machen“, sagt Hinz und bemängelt, dass die Evolution, so wie Charles Darwin und andere sie erforscht haben, „erst im Curriculum für die zehnten Klassen auftaucht“.