Gewerkschaften in Düsseldorf Das Azubi-Ticket soll deutlich günstiger werden

Düsseldorf · Auszubildende sparen durch den neuen Tarif bis zu 100 Euro monatlich. Sie zahlen immer noch doppelt so viel wie Studenten.

 Das neue Azub-Ticket kostet zwischen 62 und 82 Euro.

Das neue Azub-Ticket kostet zwischen 62 und 82 Euro.

Foto: Andreas Bretz/Bretz, Andreas (abr)

Auszubildende zahlen ab August zwischen 62 und 82 Euro pro Monat für das Azubi-Ticket. Doch das sei immer noch zu viel, argumentieren die Gewerkschaften. Schließlich bezahlen Studierende nur rund 35 Euro. Diese Lücke müsse geschlossen werden, und zwar zugunsten der Auszubildenden, fordert Sigrid Wolf, Regionsgeschäftsführerin des DGB. „Studierende zahlen im Schnitt nur 35 Euro oder weniger. Auf dieses Niveau sollte auch das Azubi-Ticket gesenkt werden“, so Wolf.

Je nach Preisstufe und Art des Tickets beträgt die Preisersparnis für Azubis künftig bis zu gut 100 Euro. Doch das geht auch der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Düsseldorf-Wuppertal nicht weit genug. „Das Azubi-Ticket kostet 62 Euro für einen Verkehrsverbund und 82 Euro für ganz NRW. Mancher Berufsstarter muss da schon genau rechnen, ob er sich das leisten kann“, sagt die Geschäftsführerin der NGG Düsseldorf-Wuppertal, Zayde Torun. Im ersten Ausbildungsjahr verdiene ein Koch gerade einmal 750 Euro monatlich. Dieser müsste dann rund zehn Prozent seines Monatseinkommens für den öffentlichen Transport ausgeben. „Das ist alles andere als ein Pappenstiel“, erklärt Torun. Bäcker- Konditoren- und Fleischer-Azubis würden sogar noch weniger verdienen.

„Angesichts steigender Mieten in den Großstädten und überfüllter Straßen sind immer mehr Azubis auf das Pendeln im Nahverkehr angewiesen. Die Einführung eines ÖPNV-Ticket war überfällig“, so Torun.

Das NRW-Semesterticket kostet lediglich 170 Euro. Auf den Monat gerechnet sind das rund 28 Euro. „In dieser Größenordnung sollte sich auch das Azubi-Ticket bewegen“, fordert Torun. Die NGG Düsseldorf-Wuppertal forderte deswegen Landesverkehrsminister Hendrik Wüst zu Nachverhandlungen mit den Verkehrsbetrieben auf. Notfalls müssten zusätzliche Haushaltsmittel aufgebracht werden, erklärt die Gewerkschafterin. „Mobilität ist zu einer entscheidenden Frage für Berufsanfänger geworden. Das darf nicht am Geld scheitern“, so Torun weiter. Das NRW-Verkehrsministerium und die Verkehrsverbünde hatten im Januar dieses Jahres die Einführung eines landesweiten Azubi-Tickets vereinbart.

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