Corona-Hotline in Düsseldorf Viele Infizierte wegen fehlender Telefonnummern nicht erreichbar

Düsseldorf · Etwa drei bis vier Prozent der Betroffenen sind nicht erreichbar – oftmals, weil Ärzte die Telefonnummern nicht übermitteln. Das bedeutet mehr Aufwand für das Gesundheitsamt.

 Die Corona-Hotline in Düsseldorf kurz nach ihrer Eröffnung im März.

Die Corona-Hotline in Düsseldorf kurz nach ihrer Eröffnung im März.

Foto: Stadt Düsseldorf/Lammert

Das Gesundheitsamt kann einen Teil der Personen mit einem positiven Corona-Test und deren Kontakte nur schwer kontaktieren – oftmals, weil die Telefonnummern fehlen. Für die Mitarbeiter bedeutet das deutlich mehr Aufwand bei der Verfolgung. In drei bis vier Prozent der Fälle werden die Betroffenen nicht am ersten Tag erreicht, heißt es von der Stadt Düsseldorf.

Am Montag hat die Stadt 161 neue Infektionen gemeldet. Durchschnittlich erreichen die Mitarbeiter also fünf bis sieben dieser Personen nicht sofort. Es komme vor, dass die angegebenen Telefonnummern falsch sind oder die betroffenen Personen – mitunter trotz Quarantäne – nicht ans Telefon gehen. Dadurch verzögert sich die Kontaktaufnahme mit den Personen, die im schlimmsten Fall in diesem Zeitraum weitere mit dem Virus infizieren. Häufig liege es aber auch daran, weil die Ärztinnen und Ärzte die Telefonnummern der Infizierten nicht mitteilten, obwohl sie laut Infektionsschutzgesetz dazu verpflichtet sind. Für die Mitarbeiter, die sich um die Nachverfolgung der Kontaktpersonen kümmern, bedeutet das einen zusätzlichen Arbeitsschritt.

Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes versuchen dann mehrfach, die Betroffenen per Telefon zu erreichen, so eine Sprecherin. Gelingt das nicht, wird die schriftliche Ordnungsverfügung mit einer Postzustellungsurkunde geschickt. So werde sichergestellt, dass die Personen das Schreiben erhalten. Dabei handele es sich jedoch um Einzelfälle, heißt es aus dem Gesundheitsamt. Im schlimmsten Fall seien auch Besuche durch Einsatzkräfte des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) möglich. Diese suchen die betroffenen Personen dann zuhause auf.

In der Kontaktnachverfolgung der Stadt Düsseldorf sind aktuell rund 160 Personen im Einsatz, je nach Infektionsgeschehen kann das Personal auch aufgestockt werden. Sie haben die Aufgabe, Düsseldorfer mit einem positiven Covid-19-Test zu benachrichtigen, über die Quarantäne zu informieren, Kontaktpersonen zu erfragen und diese zu kontaktieren, um Infektionsketten möglichst zu unterbrechen. Hier arbeiten städtische Angestellte aus anderen Ämtern, die die Nachverfolgung übernehmen, aber auch Auszubildende und Studierende, Zeitarbeiter und ehemalige Beschäftige von Kaufhof und Karstadt. Auch Bundeswehrsoldaten unterstützen das Team und können flexibel eingesetzt werden, heißt es von der Stadt. Beim OSD sind aktuell etwa 100 Einsatzkräfte beschäftigt – etwa drei Viertel aller OSD-Einsätze hat mit Verstößen gegen die Corona-Regeln zu tun.

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