Besuch des französischen Botschafters Düsseldorf ganz französisch

Düsseldorf · Der Botschafter Frankreichs, Maurice Gourdault-Montagne, kam zur Eröffnung der neuen Räume des Generalkonsulats. Außerdem zeichnete er den früheren Kultur-Staatssekretär Grosse-Brockhoff aus, trug sich im Rathaus ins Goldene Buch ein und war live bei der Frauen-Fußball-WM.

 Eröffneten offiziell die neuen Räume am Martin-Luther-Platz (v.l.): Hugues Nordi, französischer Generalkonsul in Düsseldorf, Oberbürgermeister Dirk Elbers und Maurice Gourdault-Montagne, seit März Botschafter Frankreichs in Berlin.

Eröffneten offiziell die neuen Räume am Martin-Luther-Platz (v.l.): Hugues Nordi, französischer Generalkonsul in Düsseldorf, Oberbürgermeister Dirk Elbers und Maurice Gourdault-Montagne, seit März Botschafter Frankreichs in Berlin.

Es war eines der spannendsten Spiele der Frauen-Fußball-WM: die Partie zwischen Deutschland und Frankreich in Mönchengladbach. Für Maurice Gourdault-Montagne war es ein besonderes Erlebnis. Schließlich ist der 57-Jährige seit März französischer Botschafter in Berlin. Wem er die Daumen drückte? "Den Siegerinnen." Diplomatie statt Nationalstolz – "der führt meist zu Frustrationen". Im Mittelpunkt seines Besuchs stand jedoch Düsseldorf. Gourdault-Montagne war angereist, um die neuen Räume des französischen Generalkonsulats offiziell zu eröffnen. Die konsularische Vertretung Frankreichs in NRW ist von der Poststraße mitten ins Zentrum gezogen: in die Schadow Arkaden. Am Martin-Luther-Platz genießen Generalkonsul Hugues Nordi und seine Kollegen einen privilegierten Ausblick auf Johanneskirche,

Börse, IHK und die Hochstraße Tausendfüßler. "Sie blicken auf die Entwicklung der Stadt, denn dort wird der Kö-Bogen gebaut", sagte OB Dirk Elbers. "Ich beneide Sie alle!", schwärmte Gourdault-Montagne.

Drei unter einem Dach

Neu ist, dass das Konsulat nun unter einem Dach mit der Handelsmission "Ubifrance" und der Außenstelle der "Invest in France Agency" residiert. Die Präsidenten beider Institutionen, Alain Cousin (Ubifrance) und David Appia (Invest in France Agency), waren aus Paris angereist und betonten, mit dieser neuen Kooperation stärke Frankreich seine Präsenz in NRW, von allen Bundesländern der wichtigste wirtschaftliche und kulturelle Partner Frankreichs.

Unter den Gästen war viel Prominenz: Angelica Schwall-Düren, NRW-Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien, Landtags-Vize-Präsident Oliver Keymis, die Generalkonsule von USA, Großbritannien, Belgien, Portugal, Polen und Griechenland, Karl Hans Arnold (Vorsitzender der Geschäftsführung der Mediengruppe RP), Flughafen-Chef Christoph Blume, IHK-Hauptgeschäftsführer Udo Siepmann, Stefan Korzelius (Institut français) und Harald Feit, Centermanager Schadow Arkaden. Am Vormittag schon hatte der Botschafter im Institut français den früheren Kulturstaatssekretär in NRW, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, zum Ritter des nationalen Ordens der Ehrenlegion geschlagen.

Er zeichne im Namen des Staatspräsidenten einen bewundernswert frankophilen Kulturmacher aus, sagte Gourdault-Montagne: einen Mann von Format und mit Leidenschaft für die Kunst. In der Kulturlandschaft habe Grosse-Brockhoff Meilensteine gesetzt. "Jeder in Paris kennt Sie", sagte der Botschafter und lobte das deutsch-französische Kulturfestival Artention, das NRW und Frankreich 2008/2009 in der Hauptstadt nah zueinander gebracht habe.

Grosse-Brockhoff erzählte, seine Eltern hätten ihn als Kind auf die deutsch-französische Freundschaft getrimmt, damit es nie wieder Krieg zwischen Freunden gebe. Am Nachmittag trug sich der Botschafter sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Eine Stunde sprach er mit Elbers hinter verschlossenen Türen über die Beziehungen zwischen Düsseldorf und Frankreich. Gourdault-Montagne war begeistert, dass Elbers den Innenhof seines Rathauses alljährlich für den Empfang zum französischen Nationalfeiertag und Frankreichfest öffnet. Thema war auch die hohe Bedeutung der französischen Schule für Düsseldorf. "Außerdem waren wir uns einig, dass der Schüleraustausch, auch im Bereich des Sports, intensiviert werden soll", so Elbers.

Der Besuch in Düsseldorf war für Gourdault-Montagne keine Premiere: "Als ich in Bonn arbeitete, fuhr ich zum Bummeln und Einkaufen immer nach Düsseldorf." Die Landeshauptstadt stehe für "Eleganz und Glanz, aber auch für gastfreundliche Leute". Von einem Franzosen ist das ein besonderes Kompliment.

(RP)
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