Dating-Coach und Reality-Show-Kandidat Coachings für mehr Selbstbewusstsein

Düsseldorf · Frederik Schaffran hilft Männern, ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln und Schüchternheiten zu überwinden. Er könnte sich vorstellen, nicht nur als Dating-Coach zu arbeiten.

Frederik Schaffran geht mit seinen Teilnehmern auch mal durch die Düsseldorfer Innenstadt.

Frederik Schaffran geht mit seinen Teilnehmern auch mal durch die Düsseldorfer Innenstadt.

Foto: RP/Angelina Burch

Die eigene Schüchternheit als Teenager inspirierte Frederik Schaffran zu seinem späteren Job. Er sei immer der Kleinste gewesen, seine Kumpels hatten schon Freundinnen, nur er nicht. „Ich meldete mich mit 17 im Fitnessstudio an und las mir viele Ratgeber durch“, erinnert sich der 32-Jährige an die Zeit. Mittlerweile ist er über 1,90 Meter groß und berät andere Männer, die solche Probleme haben, wie er damals. Als Dating-Coach bietet er mit „ab2date“ achtwöchige Einzel-Coachings für Männer an. Auch auf Youtube veröffentlicht er Videos mit Tipps zum Dating.

In den zwei Monaten ist er für den Teilnehmer immer erreichbar, „es gibt regelmäßige Calls und auch Hausaufgaben“, berichtet er. Mit den Coachings sollen die Männer die Möglichkeit bekommen, ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln und an Dingen zu arbeiten, die sie ändern möchten. Dafür gibt es auch Live-Sessions, in denen sie gemeinsam durch die Stadt gehen und Frauen ansprechen, um diese Schüchternheit zu überwinden. „Wenn sie nicht interessiert ist, ist das auch nicht schlimm. Hauptsache er hat sich getraut, überwindet die Ängste und wird besser im Small Talk. Ich will keine Flirtmaschinen entwickeln“, sagt Schaffran.

Das Selbstbewusstsein brauche Zeit, um sich zu entwickeln. Dazu gehöre für jeden individuell auch etwas anderes. In den Beratungen müsse er sehr ehrlich zu den Teilnehmern sein, sonst kämen sie nicht weiter: Manchen helfe es, wenn sie abnehmen und die Überwindung haben, ins Fitnessstudio zu gehen. Andere fühlen sich selbstbewusster, wenn sie in neuer Kleidung stecken, dafür geht der Coach auch mit ihnen einkaufen. Wieder andere fühlen sich wohler mit Online-Dating, als im realen Leben Frauen anzusprechen. Ihnen hilft er dann mit neuen, professionellen Fotos für das Profil. „Das Ziel ist, dass sie an sich arbeiten und zufriedener werden. Wenn dann eine Beziehung entsteht, ist das ein schönes Nebenprodukt.“

Noch kann Schaffran, der einen Bachelor- und Masterabschluss als Ingenieur hat und in diesem Bereich auch gearbeitet hat, nicht komplett von seinem Beruf als Dating-Coach leben. „Ich habe meinen Job aufgegeben und arbeite in Teilzeit als Bartender im Sir Walter. Unter der Woche habe ich viel Zeit für die Coachings, mit denen ich vor knapp einem Jahr angefangen habe.“ Perspektivisch möchte Schaffran das Coaching so ausbauen, dass er davon leben kann. Ob das auch noch in zehn Jahren der Fall sein wird, sei jetzt noch schwierig zu sagen: „Ich möchte mich weiterbilden und bin auch sehr an Persönlichkeitsentwicklung interessiert.“ Dass er irgendwann einmal diese Coaching-Richtung einschlägt, schließt der 32-Jährige nicht aus. „Das möchte ich noch viel stärker vertiefen.“

Sein Beruf und seine Leidenschaft, Männer im Dating-Kontext zu coachen, wurde ihm bei seiner Teilnahme an der neuen Dating-Show „Make Love, Fake Love“ aber zum Verhängnis. Das Konzept: Eine Frau muss unter zehn Männern herausfinden, wer wirklich Single und auf der Suche ist, und wer eine Freundin hat und nur die 50.000 Euro Gewinnsumme mit nach Hause nehmen möchte. Dass er als Dating-Coach Single ist, konnten sich einige der Konkurrenten nicht vorstellen. Auch Single-Frau Yeliz Koc zweifelte daran und er musste die Show kurz vor dem Finale als Fünftplatzierter verlassen. Vor seiner Teilnahme habe er sich zwei Dinge vorgenommen: am Anfang Gas geben und authentisch bleiben. „Ich glaube, dass ich das gut hinbekommen habe“, sagt er rückblickend.

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