Gemälde von Franz Marc Wie Düsseldorf zum Schauplatz eines Streits um Raubkunst wurde

Analyse | Düsseldorf · Düsseldorf soll ein bedeutendes Ölgemälde von Franz Marc als Raubkunst zurückgeben. An diesem Fall hat sich aber eine Grundsatzdebatte entzündet, in der sich nun auch der jüdische Weltkongress zu Wort meldete. Der Stadtrat steht vor einer heiklen Entscheidung.

 Eine Frau betrachtet das Gemälde „Füchse“ von Franz Marc, das im Kunstpalast zu sehen war. Derzeit wird der Sammlungsflügel saniert.

Eine Frau betrachtet das Gemälde „Füchse“ von Franz Marc, das im Kunstpalast zu sehen war. Derzeit wird der Sammlungsflügel saniert.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Kostenpflichtiger Inhalt Düsseldorf ist unverhofft ins Zentrum einer Debatte um den Umgang mit Raubkunst geraten – und der Stadtrat steht damit am Donnerstag vor einer heiklen Entscheidung. Die Erben eines jüdischen Bankiers sollen ein Ölgemälde von Franz Marc aus der städtischen Sammlung erhalten. Das empfiehlt die Beratende Kommission, ein Gremium unter dem Vorsitz des ehemaligen Bundesverfassungsgerichtspräsidenten Hans-Jür­gen Pa­pier, das eingeschaltet werden kann, wenn sich die Beteiligten in der Bewertung eines möglichen Raubkunstfalls nicht einig werden. Die Entscheidung ist allerdings umstritten. Nun muss die Kommunalpolitik entscheiden, ob sie trotzdem die Restitution beschließt.