Fritz-Milster-Weg in Düsseldorf Forderung nach Parklaternen in Lörick
Düsseldorf · Den Anwohnern ist es entlang des Fritz-Milster-Wegs in der Dunkelheit zu unsicher. Die Stadt lehnt eine Beleuchtung aber ab. Sie will eine zusätzliche Lichtverschmutzung in öffentlichen Grünanlagen vermeiden.
Der Fritz-Milster-Weg ist rund 280 Meter lang und führt durch eine Parkanlage in Lörick. Im Mai 2022 stimmte die Bezirksvertretung 4 geschlossen für einen Antrag der CDU, dass das Laternennetz im Park ausgebaut wird, damit auf den Hauptwegen die Sicherheit bei Dunkelheit und bei schlechten Lichtverhältnissen gewährleistet ist. Daraufhin teilte die Stadt den Lokalpolitikern im vergangenen September aber mit, dass sie gegen weitere Laternen ist und einen Ausbau ablehnt. Anwohner und Parkbesucher wollen sich damit aber nicht abfinden: Sie setzen sich dafür ein, dass die Verwaltung ihre Meinung überdenkt und neue Laternen entlang des Fritz-Milster-Wegs aufgestellt werden.
Die Stadt verteidigt ihren Standpunkt. Nach einer Prüfung müssten für rund 100.000 Euro insgesamt 16 Laternen für eine ausreichende Beleuchtung aufgestellt werden. Die Verwaltung will eine zusätzliche sogenannte Lichtverschmutzung in öffentlichen Grünanlagen allerdings vermeiden, „da diese Räume neben der Erholung für Menschen wichtige Rückzugsräume für Tiere darstellen, die es in einer hoch verdichteten Stadt immer seltener gibt. Zudem lockt auch eine hinsichtlich der Lichtverteilung optimierte Leuchte mit einem verträglichen Lichtspektrum immer noch nachtaktive Insekten an und wird für diese somit zur Todesfalle“, erklärt ein Sprecher. Todesfalle deswegen, weil viele Nachtinsekten vom Licht angelockt würden und bis zum Tag auf den Lampen sitzen blieben. Laut Stadt sterben sie dann entweder vor Erschöpfung oder sind leichte Beute für Vögel.
Anwohner Stephan Mütz und seine Mitstreiter, darunter auch Hundehalter, können das Argument Lichtverschmutzung nicht nachvollziehen. Die Sicherheit des Menschen müsse doch eher im Vordergrund stehen, und weil der Weg sowohl von Fußgängern als auch von Radfahrern gerne benutzt werde, müsse eine Beleuchtung her (am besten auch eine räumliche Trennung von Fußgänger- und Radweg) – auch weil es schon Überfälle gegeben habe. Dass der Park stark frequentiert ist, das führte auch schon die CDU in ihrem Antrag auf und nannte zwei Gründe dafür. Erstens: Die anliegende Grundschule Lörick sei nun vierzügig aufgestellt und einer der Hauptwege zur Schule führe über den Fritz-Milster-Weg. Zweitens: Die Kinder der Kita an der Stürzelberger Straße, die zurzeit ausgebaut wird und sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe befindet, würden unter anderem von den Eltern durch den Park zur Kita gebracht beziehungsweise abgeholt oder gingen ab einem entsprechenden Alter allein. „Außerdem ist wegen des Spielplatzes immer was los und auch viele Senioren aus dem Awo-Pflegeheim sind hier unterwegs. Deshalb kann ich nicht verstehen, warum die Stadt nichts unternimmt“, sagt Mütz. Unterstützung erhält er von Anwohnerin Sabine Weinert. Sie berichtet: „Meine achtjährige Tochter traut sich immer noch nicht alleine durch den Park.“ In der Dunkelheit sei es einfach „zu gruselig“.
Damit die Kinder zumindest einen sicheren Weg zur Schule oder zur Kita haben, macht Mütz den Vorschlag, neue Laternen aufzustellen, aber diese in der Nacht nicht einzuschalten. Der Kompromiss würde mehr Sicherheit bedeuten, vielleicht dazu führen, dass weniger „Eltern-Taxis“ direkt vor die Schule fahren, und gleichzeitig noch die Tierwelt schützen. Auf Anklang in der Verwaltung stößt die Idee aber nicht. „Grünanlagen gelten aus kriminalpräventiver Sicht grundsätzlich als nicht sozial kontrolliert, sodass ein Weg/Umweg durch bewohnte Straßen sicherer ist. Es wird deshalb vorrangig empfohlen, ausreichend beleuchtete Fußwege im Umfeld des Fritz-Milster-Wegs zu nutzen, die nur einen kleinen Umweg bedeuten“, teilt der Stadtsprecher mit. Die Empfehlung löst bei den Anwohnern nur Kopfschütteln aus. Wenn die Kinder eher an Straßen gehen sollen, anstatt Laternen in einem Park aufzustellen, bedeute dies, dass der Stadt die Sicherheit der Kinder egal sei.