Auf fünf Sportanlagen Düsseldorf lässt Jogger zur Sicherheit unter Flutlicht laufen

Düsseldorf · Ab Montag können Läufer in fünf Sportanlagen in Düsseldorf nach Einbruch der Dunkelheit auf beleuchteten Strecken trainieren. Dies soll die Sicherheit verbessern.

 Unsere Mitarbeiterin Lea Grote ist froh, dass sie ab Montag bei Dunkelheit nicht mehr im Park joggen muss.

Unsere Mitarbeiterin Lea Grote ist froh, dass sie ab Montag bei Dunkelheit nicht mehr im Park joggen muss.

Foto: Anne Orthen (ort)

Der Weg ist kaum zu erkennen und die Stirnlampe beleuchtet den unebenen Waldboden mehr schlecht als recht. Man stolpert eher als das man läuft. Viele Jogger kennen dieses Problem. Die dunkle Jahreszeit beginnt und für die meisten wird es immer schwieriger, noch bei Tageslicht laufen zu gehen.

„Im dunklen Wald zu joggen, ist nicht optimal“, findet auch Elke Grote. Sie und ihre Tochter, unsere Autorin, nutzen das „Laufen unter Flutlicht“, ein Programm der Stadt Düsseldorf, welches ab dem 28. Oktober in die nächste Runde geht. Bis Ende März wird auf fünf Sportplätzen in Düsseldorf bei Einbruch der Dunkelheit das Flutlicht beziehungsweise die Wegbeleuchtung eingeschaltet.

Hobbyläufer können dort kostenlos trainieren. Der Arena-Sportpark sowie die Bezirkssportanlagen Düsseltal, Lierenfeld und Rath und der Sportpark Niederheid beteiligen sich an dem Projekt. Beim „Laufen unter Flutlicht“ können Sportler jeden Abend unter der Woche zwischen 17 und 21 Uhr auf einer der Anlagen ihre Runden drehen: dienstags und donnerstags an der Arena und in Lierenfeld, Freitag und Mittwoch auf den restlichen Plätzen. Lediglich die Bezirkssportanlage Düsseltal stellt eine Ausnahme dar. Dort kann man montags von 19 bis 21 Uhr beziehungsweise freitags von 18.30 Uhr bis 21 Uhr seine Runden drehen.

Damit wird den Joggern die Möglichkeit geboten, den dunklen Wald und die Parkanlagen zu verlassen und auf den deutlich sichereren Sportplatz umzusteigen. Besonders praktisch ist das für Berufstätige, die das Haus morgens im Dunkeln verlassen und erst abends zurückkommen. „Natürlich ist das Lauferlebnis nicht zu vergleichen“, gibt Läuferin Elke Grote zu. „Selbstverständlich jogge ich lieber meine Zehn-Kilometer-Runde im Wald, als 25 mal um den selben Sportplatz zu rennen.“

Trotzdem weiß sie das Angebot zu schätzen. Die hohe Verletzungsgefahr, aber auch das grundsätzliche Sicherheitsrisiko und das Unsicherheitsgefühl, welches das Joggen in der Dunkelheit mit sich bringt, gibt es auf den Sportplätzen nicht. So ist es möglich, das übliche Training auch im Herbst und Winter ganz normal durchzuziehen.

Die Stadt erklärt: Das „Laufen unter Flutlicht“ soll vor allem das Sicherheitsgefühl bei Frauen und Mädchen stärken, die sonst alleine in der Dunkelheit laufen müssten. „Laufen unter Flutlicht“ ist damit eine Maßnahme des Aktionsplans im Rahmen der Europäischen Charta der Gleichstellung.

Wem das Angebot, Runden um die Sportplätze zu drehen, nicht reicht, der muss aber nicht aufs Laufen verzichten. Es gibt auch noch weitere beleuchtete Laufstrecken in Düsseldorf. Zum Beispiel kann man eine Runde durch den Benrather Schlosspark drehen oder die Brückenrunde am Rhein für sich nutzen. Düsseldorf ist allerdings nicht die einzige Stadt im Umkreis, die das Projekt anbietet. Unter anderem gibt es auch in Neuss und Erkrath beleuchtete Strecken.

 Ab Montag schalten mehrere Sportanlagen in Düsseldorf das Licht an. Wie hier in Neuss kann dann auch abends gelaufen werden.

Ab Montag schalten mehrere Sportanlagen in Düsseldorf das Licht an. Wie hier in Neuss kann dann auch abends gelaufen werden.

Foto: Stadt Neuss

Aber es ist nicht nur die fehlende Beleuchtung, die den Joggern im Winter zu schaffen macht. Auch die Kälte ist eine Herausforderung für den Körper, die man nicht unterschätzen sollte. Deshalb gibt es im Allgemeinen einige Regeln einzuhalten: Man sollte zum Beispiel auf ausreichend warme, aber eben nicht zu warme Kleidung achten. Deshalb empfehlen Experten einen „Zwiebellook“, durch den man auch während des Laufens seine Kleidung noch an die Außentemperaturen und das eigene Empfinden anpassen kann. Auch Mütze und Handschuhe sind wichtig, genauso wie ein ordentliches Aufwärmen, damit der Körper sich an die Bedingungen gewöhnt. „Für mich bedeutet ‚Laufen unter Flutlicht’, das Training im Winter nicht einschränken zu müssen“, sagt Elke Grote „So kann man vielleicht wenigstens bis Weihnachten seine Form halten.“

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