Veranstaltung im Schauspielhaus Düsseldorf feiert den Weltfrauentag mit Rosen und Konfetti

Düsseldorf · Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke hat Konfetti auf den Schultern, Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Wilfart singt Bella Ciao und OB Thomas Geisel verteilt rote Rosen. Mit diesem fröhlichen Bild endete am Sonntag die Matinee zum Internationalen Frauentag mit rund 600 Gästen im Düsseldorfer Schauspielhaus.

 OB Thomas Geisel verteilte nach der Feierstunde im Schauspielhaus rote Rosen an die Teilnehmerinnen.

OB Thomas Geisel verteilte nach der Feierstunde im Schauspielhaus rote Rosen an die Teilnehmerinnen.

Foto: Michael Gstettenbauer

Bereits seit sechs Jahren laden die Bürgermeisterin und das Gleichstellungsbüro am 8. März zu einer Feierstunde ein – und es wurde deutlich: Feminismus im Jahr 2020 ist nicht verkrampft, ausgrenzend und prüde, sondern witzig, selbstironisch und vor allen Dingen solidarisch. „Heutzutage lernt man ja eher, seine Meinung zu verteidigen“, sagte die Kulturwissenschaftlerin und Autorin Mithu M. Sanyal. „Dabei sollten wir vielmehr versuchen, die anderen Meinungen zu verstehen.“ Die Düsseldorferin gab in ihrer Keynote, für die sie viel Applaus erhielt, einen Überblick über aktuelle Themen und Entwicklungen der feministischen Bewegungen. Ein Fazit: „Wir haben mittlerweile eine starke Stimme in der Öffentlichkeit – die sollten wir auch nutzen.“

Auffällig war, wie viele junge Frauen und Mädchen im Zuschauerraum ihre Haltung zeigten. Einige unübersehbar mit Plakaten, andere eher dezent in Pullis mit dem Aufdruck „Feministin“. Auf der Bühne machten Carissa Wagner, Jugendbildungsreferentin der DGB-Region Düsseldorf, die Journalistin Hengameh Yaghoobifarah und Video-Kolumnist Tarik Tesfu, beide aus Berlin, deutlich, was Feminismus im Jahr 2020 bedeutet. In dem Podiumsgespräch, das RP-Redakteurin Helene Pawlitzki moderierte, betonten sie, dass Feminismus nicht nur bedeute, gegen Sexismus zu sein. „Feminismus kämpft auf unterschiedlichen Ebenen gegen sämtliche Arten von Diskriminierung“, betonte Carissa Wagner. „Egal, ob Menschen wegen ihrer Herkunft, ihrer sozialen Klasse, wegen einer Behinderung oder wegen ihres Geschlechts benachteiligt sind.“ In der Diskussionsrunde war man sich einig: „Wir alle müssen uns solidarisieren und überlegen, welche Privilegien wir bereit sind, abzugeben.“

Traditionell konnten sich zum Ende Vertreter verschiedener Institutionen unter dem Programmpunkt „60 Sekunden“ auf der Bühne präsentieren. Zuvor begeisterten André Kaczmarczyk, Sebastian Tessenow und Frederik Tidén aus dem Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses mit Auszügen aus dem Liederabend „Boys don’t cry and girls just want to have fun“.

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