Exoten in Düsseldorf Schildkröten sonnen sich im Südpark
Düsseldorf · Nicht nur die grünen Halsbandsittiche gehören in Düsseldorf mittlerweile fest zum Straßenbild. Mit den allmählich steigenden Temperaturen sieht man in den Parks der Stadt jetzt auch wieder zahlreiche Schildkröten.
Im Deichsee im Südpark etwa liegen bei gutem Wetter zahlreiche Schildkröten auf einer kleinen Insel und sonnen sich.
„Es handelt sich dabei um Vertreter der nordamerikanischen Sumpfschildkröten, auch als Zier- und Schmuckschildkröte bekannt“, erklärt Philipp Schroeder, Sprecher des Aquazoos. Diese würden seit den 1980er-Jahren in vielen verschiedenen Arten meist als kleine Jungschildkröten im Zoohandel angeboten werden.
„Die Tiere wachsen den Besitzern dann aber nicht selten über den Kopf“, so Schroeder. „Daher finden wir leider auch immer wieder ausgesetzte Sumpfschildkröten. Es wird heute in Europa wohl kaum ein Gewässer geben, in dem die Tiere nicht vorkommen.“
Die europäischen Winter würden die Tiere nicht weiter stören. „Die Schildkröten vergraben sich an Land oder im Schlamm der Gewässer und überleben die kalte Jahreszeit ohne größere Verluste“, sagt Schroeder. Zumal einige Arten ursprünglich im Norden der USA oder sogar Kanada beheimatet seien. „Die kennen kalte Winter.“
Vermehren würden sich die Tiere hier in der freien Natur nicht. „Dafür fehlen bislang noch die entsprechend hohen Temperaturen im Sommer.“ Die Schildkröten würden zwar Eier in der Erde in Sand oder in Laubhaufen ablegen, dort sei es dann aber zu kalt, um die Eier auszubrüten.
Problematisch seien die Exoten für unsere heimische Sumpfschildkröte. Die sei bereits vor dem Aufkommen der ersten ausgesetzten Schmuckschildkröten nur noch auf kleine Restpopulationen an wenigen Orten in Deutschland beschränkt gewesen. Den deutlich größeren Verwandten aus Übersee sei sie unterlegen.
„Als Allesfresser können die nordamerikanischen Sumpfschildkröten auch ein Problem für die Bestände heimischer Fische und Lurche darstellen“, erklärt Schroeder.