Seelsorge in Düsseldorf Auf einen Kaffee bei Evie

Düsseldorf · Mit einem neuen E-Kaffeemobil suchen Evangelische Kirche und Diakonie verstärkt den direkten Kontakt zu den Menschen. In der kommenden Woche wird das Gefährt in mehreren Stadtteilen unterwegs sein und spontane Gespräche mit Passanten an belebten Plätzen und Straßen ermöglichen.

Raus aus der Bubble, ab auf die Straße - das ist das Motto von „Evie“, dem neuen e-mobilen Café von Diakonie und Evangelischer Kirche in Düsseldorf.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

„Evie“ heißt die neueste Mitarbeiterin des evangelischen Kirchenkreises. Sie wurde im sächsischen Borna bei der Firma „ARI Motors“ gebaut, fährt elektrisch bis zu 80 Kilometer weit und bietet leckeren Kaffee oder Kakao an – vor allem aber soll sie eine Anlaufstelle für interessante Begegnungen und gute Gespräche sein.

„Wir wollen mit Evie raus aus der Blase und ab auf die Straße“, sagt Pfarrerin Heike Schneidereit-Mauth. In der kommenden Woche touren die Ehrenamtler und Seelsorger der evangelischen Kirche mit dem e-mobilen Café durch die Stadtteile Düsseldorfs, um an belebten Plätzen ganz spontan mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommen zu können. „Dabei geht es uns nicht um Mission. Wir wollen einfach da sein für die Menschen und ihnen zuhören“, sagt sie. Schon im vergangenen Jahr sei das ähnliche Angebot „Seelsorge on Tour“ sehr gut angekommen, damals noch mit einer benzinbetriebenen, geliehenen Ape der Marke Piaggio. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten ist auch der elektrische Nachfolger bislang nur geliehen. „Ab Ende August haben wir dann unser eigenes Gefährt,“ sagt Peter Krogull, Leiter der Seelsorgefortbildung.

Rund 36.000 Euro haben sich der Kirchenkreis und die Diakonie, die„Evie“ ebenfalls nutzen wird, aus ihrem Innovationsfonds kosten lassen. „Das ist für uns viel Geld. Aber wir haben im letzten Jahr gesehen, wie nötig so ein Angebot ist. Die Menschen suchen solche Möglichkeiten zum Gespräch. Manche, um über ihre Sorgen angesichts der aktuellen Krisen oder über ihre Nöte zu sprechen. Viele wollen aber auch schlicht schöne Dinge erzählen“, sagt Schneidereit-Mauth.

Da meist auch lokale Ansprechpartner aus den jeweiligen Stadtteilen mit dabei sein werden, könne so auch eine schnelle Weiterleitung an die sozialen Hilfsangebote vor Ort ermöglicht werden. Selbst in die Kirche zu gehen oder einen Termin beim Pfarrer zu machen, sei für viele nämlich noch immer mit Hemmungen oder Vorurteilen verbunden. Über niederschwellige Angeboten wie diesem oder auch der Pop-Up-Seelsorge als Strandbar vor der Berger Kirche wollen die Protestanten nun verstärkt auf die Menschen zugehen. „Dahin, wo sie eben auch leben und arbeiten.“

Zunächst platziert sich „Evie“ am Montagvormittag auf dem Platz der Diakonie in Flingern, ehe sie ab 15 Uhr vor dem Ernst-Lange-Haus in Hassels steht. Zum Abschluss geht es am Freitag in die Garather Fußgängerzone und nachmittags auf den Benrather Marktplatz. Anschließend steht das Gefährt den Gemeinden für individuelle Aktionen zur Verfügung.