Bauprojekt in Düsseldorf Jauch-Kuppel wird jetzt am Euref-Campus aufgebaut

Düsseldorf · Das bekannte Stahl-Gerüst aus der Polit-Talkshow von Günther Jauch wird aktuell am neu entstehenden Euref-Campus am Düsseldorfer Flughafen errichtet. Ein Einblick in die Bauarbeiten.

Der Aufbau der Jauch-Kuppel auf dem EUREF-Campus Düsseldorf
16 Bilder

Der Aufbau der Jauch-Kuppel auf dem Euref-Campus Düsseldorf

16 Bilder
Foto: Martin Rojek

Die sogenannte Jauch-Kuppel wird derzeit am Euref-Campus in Düsseldorf aufgebaut. Nach Angaben des Unternehmens soll sie ein Blickfang im Innenraum des Komplexes werden. Zuvor stand die Kuppel bis 2021 lange Jahre am gleichnamigen Campus in Berlin. Dort diente sie unter anderem von 2011 bis 2015 als Aufzeichnungsort für die Polit-Talkshow von Günther Jauch in der ARD, was ihr auch ihren Namen brachte.

Von 2009 bis 2021 war das Stahl-Bauwerk am Euref-Campus Berlin untergebracht. Nach dem Abbau wurde die Kuppel bereits in Düsseldorf gelagert und wird nun bereits zum dritten Mal verwendet – zum Richtfest am 16. Juni soll sie am Campus fertig aufgebaut sein.

2006 wurde sie im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland als „Bundestagsarena“ zur Repräsentation des Gastgeberlandes gebaut: 2,5 Millionen Euro kostete das Projekt für die Kuppel, die dem Parlamentsgebäude nachempfunden ist. Hier fanden während der Weltmeisterschaft etliche Veranstaltungen statt.

Der Clou: Das Gebilde ist nachhaltig konstruiert; die 21 Meter hohe Kuppel mit 32 Meter Durchmesser kann eingelagert und wiederverwendet werden. Insgesamt besteht sie aus 3000 Einzelteilen und wiegt rund 100 Tonnen. Bei Veranstaltungen finden bis zu 600 Menschen dort Platz. Der Aufbau erfolgt mit einem Kran, da die Kuppel von oben nach unten aufgebaut wird: Die Traversenteile werden immer am unteren Ende anmontiert.

Das „Europäische Energieforum“ verfolgt bei dem Großbauprojekt am Flughafen die Idee, dass Wirtschaft und Forschung gemeinsam Innovationen im Bereich Energie, Mobilität und Klimaschutz erarbeiten können. Außerdem ist der Campus als Veranstaltungsort für Vorträge, Workshops und Ausstellungen konzipiert.

Der gesamte Komplex soll CO2-neutral betrieben werden. Dazu werden Fotovoltaik-Anlagen auf dem Dach und an der Fassade eingeplant. Eine Wärmepumpe soll Wasser aus verschiedenen Tiefen des naheliegenden Baggersees nutzen, und damit sowohl Wärme als auch Kälte liefern. Zusätzlich soll das Gebäude über Fernwärme beheizt und über Hybridkühler gekühlt werden. Die Stadtwerke Düsseldorf unterstützten den Euref-Campus bei der Entwicklung einer CO2-neutralen Energieversorgung.

Das Bauprojekt soll in einem ersten Bauabschnitt bis Mitte 2024 fertiggestellt sein, der zweite Bauabschnitt ein Jahr später. Dann sollen Teile auch schon vermietet werden können: 4000 Menschen sollen auf dem Campus arbeiten. Auf einer Fläche von 80.000 Quadratmetern entstehen Büros und Meetingräume. Im Gastronomiebereich soll es eine Gemeinschaftskantine geben und den Austausch zwischen den ansässigen Firmen ermöglichen.

In diesem Bereich sollen auch weitere Restaurants und Angebote angesiedelt werden: Ein Teil davon soll von Promi-Köchin Cornelia Poletto betrieben werden. Ein weiteres Highlight soll ein Pool werden, der mit Abwärme aus den Küchen beheizt werden soll. Allgemein soll so eine attraktive Arbeitsumgebung mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen.

Die Miete am Euref-Campus Düsseldorf soll für Büroflächen 19,50 Euro pro Quadratmeter betragen. Für die Show-Räume zahlt man 20 Euro pro Quadratmeter. Bislang seien bereits etwas mehr als vier Fünftel der Fläche vermietet, die 2024 fertiggestellt sein soll. Ein Hauptmieter wird Schneider Electrics werden, die auch beim Bau für die Haustechnik verantwortlich sind.

In Berlin war das stählerne Bauwerk – entworfen nach dem Vorbild der Reichstagskuppel – ursprünglich zur Fußball-WM 2006 konstruiert und genutzt worden.

In Berlin war das stählerne Bauwerk – entworfen nach dem Vorbild der Reichstagskuppel – ursprünglich zur Fußball-WM 2006 konstruiert und genutzt worden.

Foto: Martin Rojek

Der Campus wird auch wissenschaftlich unterstützt: Die Hochschule Düsseldorf und die Universitätsallianz Ruhr (TU Dortmund, Uni Duisburg-Essen und Ruhr-Uni Bochum) sind nach eigenen Angaben bereits in Planungen – Verträge seien bislang aber noch keine unterschrieben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort