Protest gegen Pandemie-Maßnahmen Erneut Tausende bei Demo in Düsseldorf gegen Corona-Politik

Düsseldorf · Wie an den Samstagen in den vergangenen Wochen trafen sich auch an diesem Samstag mehrere tausend Menschen in Düsseldorf, um gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße zu gehen. Die Corona-Kritiker und Impfskeptiker sammelten sich in der Nähe des Landtags und zogen anschließend durch die Innenstadt.

 Die Aufnahme zeigt Demonstrierende in Düsseldorf am 22.01.22.

Die Aufnahme zeigt Demonstrierende in Düsseldorf am 22.01.22.

Foto: Julia Brabeck

In Düsseldorf sind am Samstag mehrere Tausend Gegner von Corona-Maßnahmen durch die Stadt gezogen. Sie hatten Transparente dabei mit Aufschriften wie „Pflege mit Herz - aber ohne Impfpflicht“ oder „Keine Impfpflicht“. Viele Teilnehmer trugen grüne Kittel und Haarhauben, die in medizinischen Berufen üblich sind. Das Spektrum der Teilnehmer der angemeldeten Demonstration war bunt gemischt, auch Familien mit Kindern waren darunter.

Das Motto lautete „Für freie Impf-Entscheidung - Kein ungeimpfter Mensch ist illegal“. Angemeldet waren 3500 Teilnehmer. Nach Polizeiangaben war die Beteiligung mit rund 3900 geringer als vor einer Woche, als mehr als 7500 Teilnehmer in Düsseldorf unterwegs waren. Bis zum späten Nachmittag gab es laut Polizei keine Zwischenfälle. Allerdings ahndete sie gemeinsam mit dem Ordnungsamt mehr als 120 Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung.

In Aachen waren nach Polizeiangaben mehr als 700 Menschen unter dem Motto „Nein zur Impfpflicht“ auf der Straße. Die angemeldete Kundgebung sei friedlich verlaufen, teilte die Polizei mit. Ein paar Male habe man auf die Maskenpflicht hinweisen müssen. Zwei Anzeigen wurden geschrieben: eine wegen Verstoßes gegen das Vermummungsverbot, eine zweite wegen Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. An einer Gegenkundgebung „Solidarisch durch die Pandemie“ beteiligten sich etwa 70 Teilnehmer.

Auch in Bochum gab es am Samstag eine Demonstration von „Querdenkern“ und Impfverweigerern. Die Kritiker der Corona-Politik trafen sich in der Nähe des Schauspielhauses zu einer Kundgebung und einem Umzug über den Innenstadtring. Laut Polizei beteiligten sich rund 700 Menschen an der Versammlung.

Zudem gab es eine Gegendemonstration gegen den Aufmarsch der „Querdenker“. Dazu fanden sich laut Polizei etwa 500 Menschen gegenüber dem Schauspielhaus ein. Vereinzelt sei es zu „kleineren Störungen“ durch Personen aus dem Bereich der Gegendemonstranten gekommen, erklärte die Polizei. Ansonsten sei die Lage aber weitgehend ruhig geblieben.

Auch in anderen Städten in Deutschland haben am Samstag wieder Menschen gegen die Corona-Politik demonstriert. In Freiburg (Baden-Württemberg) beteiligten sich nach ersten Schätzungen der Polizei etwa 4500 Menschen an einer Demonstration, um gegen eine Impfpflicht und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu protestieren. Der Veranstalter hatte mit rund 7000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet. Es habe keine nennenswerten Vorkommnisse gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Gegendemonstranten hätten aber versucht, mit Fahrrädern die Strecke der Demo zu blockieren.

In Brandenburg an der Havel löste die Polizei eine nicht angemeldete Demonstration gegen die Corona-Politik auf. Vor der Versammlung am Samstag war bekanntgeworden, dass erneut zu einem „Spaziergang“ aufgerufen worden war, ohne diesen bei der Versammlungsbehörde anzumelden, wie die Polizeidirektion West mitteilte. Es seien die Identitäten von Teilnehmern festgestellt worden, um Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten zu erstellen. Diese betrafen etwa die Teilnahme an einer nicht genehmigten Versammlung und Verstöße gegen die Corona-Beschränkungen, wenn etwa die Maskenpflicht missachtet wurde.

In Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) demonstrierten am Samstag mehrere Hundert Menschen gegen Corona-Beschränkungen. In der Spitze nahmen rund 900 Menschen an der Versammlung mit kritischem Bezug zu den Corona-Maßnahmen teil, wie die Polizei mitteilte.

(felt/epd)
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