Corona-Maßnahmen in Düsseldorf Das leise Ende der Maskenpflicht – jetzt darf man Nase zeigen

Düsseldorf · Seit Monaten galt die Maskenpflicht in der Altstadt und anderen frequentierten Teilen des Stadtzentrums. Davor wechselten die Regelungen, mal mehr, mal weniger aufsehenerregend. Seit Freitag darf man am Rheinufer und beim Altstadtbummel wieder Nase zeigen. Eine Betrachtung.

 Diese Schilder hatten auf die Maskenpflicht am Rhein hingewiesen.

Diese Schilder hatten auf die Maskenpflicht am Rhein hingewiesen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Was haben wir nicht diskutiert über die Maskenpflicht im Freien, und zwischenzeitlich konnte es schwierig sein, mit der Entwicklung der Regelungen mitzukommen. Anfangs waren Masken auf allen möglichen Einkaufsstraßen auch in den Stadtteilen empfohlen, ab Oktober zeitweise sogar dort Pflicht. Kurzzeitig hatten wir dann im November eine Maskenpflicht im ganzen Stadtgebiet, die das Verwaltungsgericht nach mehreren Klagen allerdings wenige Tage später wieder abgeräumt hat. Die jüngste Regelung hielt länger – zuletzt aber eher auf dem Papier.

Nun ist sie also weg! Wer sich Sorgen gemacht hat, auf seinem hoffentlich bald sonnengebräunten Gesicht könnte sich demnächst bleich der Umriss einer Maske abzeichnen, der kann nun beruhigt und mit freier Nase aufatmen. Beim Bummel auf den innerstädtischen Einkaufsstraßen und am Rhein herrscht keine Maskenpflicht mehr; auch nicht im Umfeld des Hauptbahnhofs. (Die Maskenpflicht etwa in Geschäften oder in Bus und Bahn ist davon nicht berührt und gilt weiterhin.) Am ersten Tag zeigte sich, dass die meisten Bürger die Regelung schnell annehmen. Allein: Das Bild war im Vergleich zum Vortag gar nicht so anders.

Denn viele Düsseldorfer (und auswärtige Besucher!) hatten in den vergangenen Wochen sichtbar ihr eigenes Regelwerk beschlossen. Am Rhein war das am deutlichsten, hier trug man kaum noch Maske. zog sie allenfalls beim Anblick eines OSD-Mitarbeiters rasch hoch. Auf den Einkaufsstraßen wurde die Regelung tendenziell ernster genommen. An der Schadow- und der Flinger Straße trugen auch am Freitag noch einzelne Passanten Masken. Und gestanden auf Nachfrage, dass sie gar nicht mitbekommen hatten, dass die entsprechende Allgemeinverfügung ausgelaufen ist. (Es ist eben nicht leicht, mitzukommen.)

Auf der Kö darf man also wieder maskenfrei sehen und gesehen werden, angesichts niedriger Inzidenzen und hoher Temperaturen eine gute Entscheidung. Das Auf und Ab über die Monate hat aber hoffentlich auch an verschiedenen Stellen Lerneffekte gebracht. Für die Bürger: dass es manchmal Geduld und Mithilfe braucht, bis eine neue Regelung steht – auch für unsere Verwaltung war die Pandemie eine Herausforderung mit vielen Unwägbarkeiten. Für die Verwaltung zwischenzeitlich: dass die Düsseldorfer ihre Rechte ernst nehmen und neue Regelungen daher durchdacht und wasserdicht sein sollten. Und für alle gemeinsam: dass die Lage dynamisch ist. Freuen wir uns also an der Gegenwart! Und tragen wir die Nase heute ruhig mal ein Stückchen höher.

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