TV-Florist aus Düsseldorf Ein Mann mit Flower-Power

Düsseldorf · In der ZDF-Sendung "Volle Kanne" lässt der Düsseldorfer Florist Michael Frings regelmäßig seine Fantasie Blüten treiben. Wie so oft war es ein Zufall, dass er im Fernsehen gelandet ist.

 Michael Frings ist Inhaber des Blumengeschäfts „Tannendiele“ und steht mit seinen Ideen regelmäßig im ZDF vor der Kamera.

Michael Frings ist Inhaber des Blumengeschäfts „Tannendiele“ und steht mit seinen Ideen regelmäßig im ZDF vor der Kamera.

Foto: Anne Orthen (ort)

Wie oft ist ihm das schon passiert? Dass Kunden zum ersten Mal in sein Geschäft kommen, erst stutzen, dann ausrufen: „Sie kenne ich doch aus dem Fernsehen.“ Stimmt! Der Düsseldorfer Florist Michael Frings ist regelmäßiger Gast in der ZDF-Sendung „Volle Kanne“, liefert alle drei bis vier Wochen dem Morgenpublikum seine Ideen frei Haus und lässt seine Fantasie Blüten treiben – zwischen Valentinstag und Adventszeit. Keine Frage, der Mann hat Flower-Power.

Vogelgezwitscher! Und dann dieser Duft, diese Mischung aus Frische und betörender Süße, die den Raum füllt. Der Gesang kommt aus winzigen Vogelhäuschen, den „Zwitscherboxen“, der Duft stammt von Rosen und allen anderen Blüten des Sommers, die seinen Blumenladen auf der Tannenstraße, die „Tannendiele“, füllen. So üppig, dass für seine Kunden nur schmale Wege bleiben, und sie sich nur langsam voranbewegen können.

So bleibt dem Auge mehr Zeit, mitten im Geschäft durch die gläsernen Mini-Gewächshäuser zu spazieren, voller Blattwerk der exotischen und heimischen Art. Dazwischen Vasen und Gefäße aus Indien, Vietnam und von den Philippinen – auffallende Design-Objekte. Und diese kleinen Kuh-Fladen? „Daraus werden Mini-Alpenveilchen“, meint Frings, der gerade Artischockenblüten arrangiert: lila Pinsel, die auf einem Tablett strammstehen.

In dieses Geschäft kamen vor eineinhalb Jahren zufällig drei Mitarbeiterinnen der „Vollen Kanne“, nach ihrer Mittagspause in einem der Bistrots auf der Tannenstraße. Und staunten. Dann fragte eine, ob er sich einen TV-Auftritt vorstellen könnte. Es folgte ein Telefonat mit der Aufnahmeleiterin. „Zehn Tage später stand ich zum ersten Mal vor der Linse“, so Frings.

Wie ist das, so ein Liveauftritt? „Total aufregend, so stell‘ ich mir Fallschirmspringen vor.“ Die Anspannung habe bis heute nicht nachgelassen. Das Vergnügen und die Herausforderung auch nicht, seine Ideen einem hundertausendfachen Publikum auf den Frühstückstisch zu zaubern. Sein Anspruch? „Zum Selbermachen inspirieren.“

Da zeigt er dann, dass zum Muttertag mehr denkbar ist als ein 08/15-Blumenstrauß, nimmt einen Bilderrahmen, spannt Fäden zwischen die Seiten, hängt zwischen die Fäden Reagenzgläser, die er mit einzelnen Blüten füllt. Oder bastelt eine Blumeninsel auf einem Stück Kaminholz. Dazu bohrt er Löcher ins Holz, in die Löcher steckt er Holzstäbchen, die Glasröhrchen mit Blumen Halt geben.

Und sein TV-Tipp für die glühend heißen Sommertage neulich? Blumen im Wasserbad. Da ließ er Wasserlinsen, Entengrütze (genau die, die Teichoberflächen grün färbt), Wasser-Hyazinthen und Orchideenblüten in großen Gläsern schwimmen. Schon beim Anblick wurde es einem gleich kühler.

Eine Werbung für seine Arbeit als Florist, der Hochzeitsfeiern ebenso aufblühen lässt wie Terrassen und Gärten seiner Kunden, ist so ein TV-Auftritt allemal. „Danach explodiert regelmäßig mein E-Mail-Fach.“ Dabei ist ihm die Liebe zu allem, was wächst, in die Wiege gelegt worden. „Mein Kinderwagen stand in einem Gewächshaus“, erzählt Frings, dessen Eltern einen Gartenbaubetrieb in der Eifel haben.

Heute holt er seine Inspirationen oft aus Alltagsszenen. „Ich sehe etwas, speichere es ab, setze das irgendwann neu zusammen.“ Die Geschichte mit den Pfingstrosen ist so ein Beispiel. Für einen seiner Stammkunden, eine Werbeagentur, hatte er einen üppigen Strauß aus den Blüten arrangiert, „nach einer Woche waren die hin“. Anstatt die verwelkten Blumen wegzuwerfen, hat Michael Frings die einzelnen Blütenblätter zu einem riesigen Herz vor dem Eingang verstreut – pure Poesie auf Asphalt.

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