25-jähriges Bestehen Die Düsseldorfer feiern ihren Rheinufertunnel
Düsseldorf · Zum 25-jährigen Bestehen des Rheinufertunnels wurde das unterirdische Bauwerk am Sonntag einmalig Passanten freigegeben. Viele Bürger nutzten die Möglichkeit, den Tunnel und die spektakulären Lichtinstallationen der Monheimer Kulturwerke zu besichtigen.
Schon vor dem offiziellen Start der Veranstaltung bildete sich eine lange Schlange vor dem Rheinufertunnel am Joseph-Beuys-Ufer. Hunderte Menschen warteten darauf, den unterirdischen Weg begehen zu dürfen. Später kam es mitunter zu Wartezeiten von bis zu einer Stunde.
Für Außenstehende mag das seltsam anmuten, ist der Besuch eines Tunnels doch eigentlich unspektakulär. Aber bei der Begehung des Rheinufertunnels ging es weniger um das Erlebnis – obwohl die Kunstinstallation der Monheimer Kulturwerke sehenswert war – stattdessen zeigte die Veranstaltung vor allem eins: das große Interesse der Düsseldorfer an der Entwicklung ihrer Stadt.
Der Ort, an dem sonst nur Autos verkehren, wurde an diesem Sonntag zu einem kleinen Museum. Mehrere Infotafeln und Fotoaufnahmen zeichneten den Besuchern den Weg von der Errichtung der Rheinuferpromenade vor mehr als 100 Jahren bis zum Bau des Tunnels nach.
Zusätzlich sorgte die Lichtinstallation aus Monheim für eine mystische Atmosphäre. „Eigentlich mag ich keine Lichtinstallationen, aber die hier ist wirklich gelungen“, resümierte Bettina Aufmbruch, die als eine der ersten Passanten durch den Tunnel ging.
Auch Bernd Menne gefiel das Kunstwerk, auch wenn er aus einem anderen Grund zur Jubiläumsfeier kam. „Vor 25 Jahren habe ich direkt an der Promenade gewohnt und den Bau damals sehr begrüßt“, berichtete er. „Deshalb bin ich quasi aus alter Verbundenheit heute gekommen.“ Und er wurde nicht enttäuscht: „Ich bin überrascht, was man aus dem Tunnel machen kann.“
Margarete Nyzak gehörte zu den Besuchern, die den Tunnel auf dem Fahrrad erkundeten. „Das ist eine einmalige Chance, einmal ohne Auto durch den Tunnel zu fahren“, sagte sie begeistert.
Oberirdisch fand gleichzeitig ein buntes Rahmenprogramm statt, das noch einmal die Möglichkeiten, die sich durch die autofreie Promenade ergeben haben, aufzeigte. Von Botschaftern des Frankreichfestes und Japan-Tags bis hin zu Auftritten verschiedener Straßenkünstler präsentierte sich die Promenade den Besuchern als vielfältige Veranstaltungsmeile zwischen Altstadt und Rhein.
Entsprechend würdigte auch Thomas Geisel bei den Feierlichkeiten den Tunnel als das schönste Bauwerk der Stadt, „das man trotzdem nicht sieht“.