Zeichen der Integration Diskussion um arabische Straßenschilder in Oberbilk

Oberbilk · Die Verwaltung sprach sich im Januar gegen zweisprachige Straßenschilder aus. Neben der Immermannstraße hat seit ein paar Tagen auch die Ellerstraße neue Schilder.

 Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf und die marokkanische Generalkonsulin Lalla Loubna Ait-Bassidi enthüllen das Schild.

Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf und die marokkanische Generalkonsulin Lalla Loubna Ait-Bassidi enthüllen das Schild.

Foto: Anne Orthen (orth)

Die Stadtverwaltung hat bereits im Januar von zweisprachigen Straßenschildern abgeraten, wie sie nun in den Fokus gerückt sind. Vergangene Woche war in sozialen Medien eine Debatte ausgebrochen, weil an der Ecke Eller-/Linienstraße in Oberbilk zwei Schilder in hocharabischer Schrift angebracht wurden.

Seinerzeit empfahl die Verwaltung in einer Stellungnahme für den Integrationsrat, die Anbringung von zweisprachigen Straßenschildern nicht weiter zu verfolgen. Die Vielfalt der 180 Nationen in Düsseldorf mit einigen Straßenschildern abzubilden sei nicht möglich. Viele Nationen und Gruppen könnten sich ausgeschlossen fühlen, hieß es.

Das Amt für Migration und Integration bezweifelte, dass eine faire Auswahl von Sprachen für solche Schilder möglich sei. Dazu hieß es: „Im Beschluss wurde als Auswahlkriterium vorgeschlagen, sich an der jeweils größten Einwanderungsgruppe des jeweiligen Stadtteiles beziehungsweise Bezirkes zu orientieren. Dies hätte beispielsweise bei der Hälfte der Stadtbezirke in Düsseldorf ein türkisches Straßenschild zur Folge“, hieß es in der Vorlage. Mit solchen Schildern könne die Vielfalt nicht vollständig abgebildet werden; das Ziel, die Internationalität Düsseldorfs hervorzuheben, sei so nicht zu erreichen.

Die Schilder, die vor wenigen Tagen in Oberbilk angebracht wurden, hatte die Bezirksvertretung (BV) 3 schon im Juni 2022 beantragt, sagt Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf. Die BV bat die Verwaltung, ein oder zwei Schilder an der Stelle anzubringen. Vergangene Woche wurden die Schilder dann angebracht, was in den sozialen Medien heftig debattiert wurde. Für Dietmar Wolf unverständlich: „Wir wollten damit ein Zeichen für die Integration setzen und die Menschen, die dort leben, ehren.“

Mit den Schildern in Oberbilk habe man der großen Stigmatisierung im Stadtteil entgegenwirken wollen: „Ich bin froh, dass wir den Weg so gewählt haben.“

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