Projekt in Düsseldorf Bei der Oper wollen alle mitsingen

Meinung | Düsseldorf · Die Grünen diskutieren am Montag über ihr Votum zur Oper, die SPD am Dienstag. Da will die Stadtspitze nicht zurückstehen und lädt flott zum Pressegespräch.

 Favorit der Stadtspitze für eine neue Oper ist die Heine-Allee.

Favorit der Stadtspitze für eine neue Oper ist die Heine-Allee.

Foto: Andeas Krebs

Große Opernchöre haben ihren Reiz in einer inneren Dramatik. Die Stimmen können zunächst so zart sein wie ein Flüstern in der Nacht, dann jedoch kann aus ihnen ein Klang erwachsen, der einem aufbrausenden Sturm gleicht. Die Düsseldorfer wissen noch nicht, in welche Richtung sich der politische Chor zur neuen Oper entwickelt. Neubau wie beschlossen? Erst einmal abwarten? Oder doch die Oper, wie sie dasteht, sanieren?

So oder so: Die Zeiten sind schwierig und der Gesprächsbedarf wächst. Denn am 15. Juni soll der Stadtrat beschließen, wo die neue Oper gebaut werden soll, am Wehrhahn oder an der Heine-Allee. Die Grünen stellen seit Monaten kritische Fragen und bereiten aktuell ein Mitgliedervotum vor. Nächste Woche soll es gefasst werden. Die SPD will nicht untätig sein und überprüft an diesem Dienstag in interner Mitgliederrunde, ob sie eigentlich noch dafür ist, was sie schon lange beschlossen hat. Kein Wunder, dass die Stadtspitze nervös wird angesichts so viel Sanges-, äh, Debattierlust. Also reiht sie sich von jetzt auf gleich ein in den Chor. Bevor die anderen tief Luft holen, verkünden der Oberbürgermeister und die Kulturdezernentin an diesem Dienstag, wo ihrer Meinung nach die neue Oper entstehen soll. Beide haben im Vorfeld aus ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht und bekannt, der Standort ihrer Herzen sei die Heine-Allee.

(ujr)
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