Kunden müssen mehr zahlen Viele Banken in Düsseldorf erhöhen die Gebühren

Düsseldorf · Durch die historisch niedrigen Zinsen haben die Banken ein Ertragsproblem. Daher erhöhen sie die Gebühren für Privatkunden.

 Münzgeld-Rückgabe bei der Sparkasse. Händler zahlen für Münzeinzahlungen eine Gebühr. Ablehnungen einer Überweisung kosten 1,90 Euro statt zuvor 0,70 Euro. eine Ersatz-Sparkassenkarte bei Verlust oder Diebstahl kostet seit dem 1. Mai sechs Euro

Münzgeld-Rückgabe bei der Sparkasse. Händler zahlen für Münzeinzahlungen eine Gebühr. Ablehnungen einer Überweisung kosten 1,90 Euro statt zuvor 0,70 Euro. eine Ersatz-Sparkassenkarte bei Verlust oder Diebstahl kostet seit dem 1. Mai sechs Euro

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Commerzbank Zum 1. Juni dieses wurde die Monatspauschale für das so genannte Premiumkonto von 9,90 Euro auf 12,90 Euro angehoben. Zuvor war der Preis fünf Jahre stabil geblieben. In dieser Pauschale sind alle Services wie kostenfreies Geldabheben, Dienstleistungen und Kartenangebote enthalten. Die Commerzbank bietet aber kostenfreie Alternativen an. Am Geldautomaten sind Ein- und Auszahlungen wie bisher bei allen Kontomodellen kostenfrei. „Beim Kontomodell ,kostenloses Girokonto’ berechnen wir seit dem 1. Juli 2018 für Ein- und Auszahlungen am Schalter jeweils 1,50 Euro pro Vorgang. Langfristig niedrige Zinsen und gleichzeitig steigende Kosten durch regulatorische Anforderungen zwingen uns, wie andere Banken auch, unsere Gebühren regelmäßig zu überprüfen und sie gegebenenfalls den gestiegenen Kosten anzupassen“, sagt Commerzbank-Sprecherin Jutta Wellmann.

Deutsche Bank Zum 1. Juli wurden die Preise für die Kontomodelle AktivKonto (ab 1.Juli: 5,90 Euro, bis 30. Juni: 4,99 Euro) und BestKonto (ab 1. Juli: 11,90 Euro, vorher: 9,99 Euro) erhöht. „Die Grundpreise für die Konten konnte die Deutsche Bank sieben beziehungsweise 13 Jahre stabil halten (Aktivkonto beziehungsweise Bestkonto). Eine Preisanpassung ist nach so vielen Jahren auch wegen des deutlich erweiterten Leistungsumfangs der Konten gerechtfertigt“, sagt ein Sprecher der größten deutschen Bank. Seit dem 1. Juli berechnet das Institut Privatkunden für das Währungskonto ein monatliches Kontoführungsentgelt von 11,90 Euro (bisher: 7,99 Euro). Neu seit Februar: die Münzrollenannahme-/ausgabe von bis zu fünf Münzrollen pro Monat ist kostenfrei, danach 0,30 Euro je Münzrolle. Haushaltsübliche Mengen (bis 50 lose Münzen pro Tag) können weiterhin kostenfrei eingezahlt werden. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre und Inhaber eines „Jungen Kontos“ können ihr Münzgeld aus der Spardose weiterhin in unbegrenzter Menge kostenfrei einzahlen.

Postbank Bei der Postbank hat es dieses Jahr zwei Änderungen im Preisverzeichnis gegeben: Für den Abschluss eines „Vertrags zugunsten Dritter“ wird seit dem 28. Mai ein Entgelt in Höhe von 20 Euro erhoben. „Zum 14. Mai haben wir ein Entgelt für das Postbank Mietkaution-Sparkonto eingeführt, das einmalig bei Kontoeröffnung anfällt. Die Höhe des Entgelts ist davon abhängig, ob der Kunde bereits ein Girokonto bei der Postbank führt: Für Kunden mit einem Postbank Girokonto beträgt das Entgelt 20 Euro, für Kunden ohne ein Postbank Girokonto beträgt das Entgelt 30 Euro“, so ein Postbanksprecher.

PSD-Bank Rhein Ruhr Die genossenschaftliche Direktbank hat 2018 keine Gebühren erhöht und plant dies auch nicht. Allerdings wurde eine Gebühr neu eingeführt. Bei einer Änderung der Darlehensrate beziehungsweise einer Laufzeitverlängerung bei Verbraucherkrediten werden einmalig 15 Euro fällig.

Sparda-Bank West Zum 1. Juli führte die Sparda-Bank West neue Girokontomodelle ein, bei denen erstmals auch Kontoführungsgebühren berechnet werden: das Spardagiro Online und das Spardagiro Flex. Bei einer reinen Onlineführung als Lohn-, Gehalts- oder Rentenkonto fallen keine monatlichen Gebühren an. Falls kein Lohn-, Gehalts- oder Renteneingang zu verzeichnen ist, wird eine monatliche Gebühr in Höhe von 2,50 Euro erhoben. Für Zahlungsaufträge, die in den Filialen getätigt werden – wie Überweisungen oder Umbuchungen am Service-Automaten oder die Abgabe von beleghaften Überweisungen – wird eine Gebühr von 1,50 Euro pro Auftrag berechnet. Beim SpardaGiro Flex wird ein monatlicher Basispreis von 2,50 Euro erhoben. In dieser Gebühr sind alle Zahlungsaufträge, die in den Filialen getätigt werden, inkludiert. Auch hier wird eine weitere Gebühr von 2,50 Euro berechnet, falls das Konto nicht als Lohn-, Gehalts- oder Rentenkonto geführt wird. Die Gebühr der optionalen Bankcard erhöhte sich zum 1. Juli von bislang zehn Euro auf zwölf Euro pro Jahr. Für das junge Girokonto SpardaYoung+ fallen auch weiterhin keine Kontoführungsgebühren an. „Die Sparda-Bank West ist von der Niedrigzinsphase in besonderem Maße betroffen, weil ihr Einlagengeschäft stark ausgeprägt ist und sie für die Kundengelder Strafzinsen bei der Zentralbank zahlen muss“, sagt Sprecherin Ulrike Hüneburg zur Begründung.

Stadtsparkasse Düsseldorf Die Stadtsparkasse der Landeshauptstadt hat ihre Erhöhungsrunde bei einzelnen Gebühren Anfang Mai umgesetzt. Ablehnungen einer Überweisung kosten seitdem 1,90 Euro statt zuvor 0,70 Euro. eine Ersatz-Sparkassenkarte bei Verlust oder Diebstahl kostet seit dem 1. Mai sechs Euro, gleiches gilt auch bei Verlust oder Defekt von Kreditkarten. Zuvor war diese Dienstleistung kostenfrei.

Targo-Bank Die private Bank hat nach Angaben eines Sprechers in diesem Jahr keine Gebühren erhöht und plant dies im laufenden Jahr auch nicht. Als einzige befragte Bank senkt sie sogar eine Gebühr. Bislang werden Online-Kunden für Barabhebungen am Schalter 3,50 Euro berechnet. Diese Gebühr soll im Laufe des Jahres 2018 abgeschafft werden.

Volksbank Düsseldorf-Neuss „Wir haben bislang in diesem Jahr keine Gebühren erhöht und es sind

auch keinerlei Gebührenerhöhungen für dieses Jahr geplant“, sagt Christian Feldbinder, Pressesprecher des genossenschaftlichen Kreditinstituts.

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