Besinnliche Begegnungen in Düsseldorf Ein Fest mit Wunschbaum und Gesang
Düsseldorf · Das Adventsfest war für die Heerdter eine gute Möglichkeit, in besinnlicher Stimmung andere Menschen zu treffen. Ein wahres kleines Lichterfest mit Sternen und Kometen schuf zusätzlich Atmosphäre.
Eifrig verteilte Sonja Nicolai, Schriftführerin der Interessengemeinschaft Heerdt, Liedtexte mit Noten an die Besucher des Heerdter Adventsfestes – und dann ging es auch schon los. Mit der Mundharmonika gab sie den Ton an, und gemeinsam sangen die Gäste die erste Strophe von „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“. Über den ganzen Platz war das sangesfreudige Grüppchen zu hören, das die passende Atmosphäre für das Heerdter Adventsfest schuf.
Schon zum sechsten Mal veranstalteten die Heerdter Schützen, diesmal gemeinsam mit der neu gegründeten IG Heerdt und dem Bürgerverein, ihr vorweihnachtliches Fest. „Wir freuen uns, dass es endlich wieder live stattfinden kann. In den letzten beiden Jahren haben wir die Aktion virtuell gemacht und auf diese Weise Spenden gesammelt. Mit den Geldern haben wir dann Geschenke gekauft und verteilt“, erzählte Schützenchef Andreas Bahners.
Dieses Jahr konnten die Besucher wieder selber aktiv werden. An dem großen Weihnachtsbaum vor der Kirche hingen Geschenkanhänger mit unterschiedlichen Spendenzielen. Die Besucher konnten die Anhänger abnehmen und sich am Tisch in eine Liste eintragen. „Es läuft richtig gut. Wir haben nach einer Stunde schon drei Seiten gefüllt, und es wurde auch viel zusätzlich gespendet“, erzählte Lothar Gläser, 2. Schützenchef.
Birgit Sarwas fand die Idee des Wunschbaumes toll. „Ich habe besonders nach den Kinderwünschen geschaut. Ich finde es wichtig, dass Kinder in diesen Zeiten Spaß und Freude haben. Ich habe Enkelkinder und denen geht es so gut, dann soll es auch anderen Kindern gut gehen.“ Die später abgegebenen Geschenke wie Holzautos, Fußbälle oder Kinderbücher werden an Kinder aus dem Linksrheinischen und 15 ukrainische Kinder verteilt. Zusätzlich wird für Wohnungslose in Heerdt gesammelt.
„Wir haben einen guten Kontakt zu Petra Bessert, die sich hier ehrenamtlich um die Wohnungslosen kümmert. So wissen wir, dass die Spenden auch richtig ankommen“, so Bahners. Aktuell betreut Bessert 34 Personen in einem alten Hotel in Heerdt. „Mein Wunsch für Weihnachten ist, dass sich die Menschen dort drei Tage lang keine Gedanken übers Essen machen müssen. Daher sammeln wir in diesem Jahr Essen in Dosen oder solches, das man in einer Mikrowelle erwärmen kann. Natürlich sind auch Hygieneartikel wie Deos und Seifen sehr wichtig. Es wäre schön, wenn jeder zu Weihnachten eine Tüte mit ein paar schönen Dingen erhält“, sagte sie. Auch ein neues Spendenziel gibt es. Die Suppenküche der Franziskaner soll mit Süßigkeiten unterstützt werden.
Einer durfte beim Adventsfest nicht fehlen: der Nikolaus. Dieser war mit einem großen Korb voller Weckmänner unterwegs und belohnte die kleinen Besucher. „In Heerdt gibt es nur liebe Kinder. Die brauchen keine Rute“, sagte Nikolaus Ralf Hoesen, dem seine Rolle sichtlich Spaß bereitete. Nicht alle Heerdter Kinder konnte er täuschen. „Du bist doch der Ralf“, bekam der Inhaber des Blumengeschäfts manches Mal zu hören. „Meine Brille verrät mich“, sagte er lachend.
Auf der anderen Straßenseite wurde geschlemmt. Grünkohl, Crepes und Waffeln wärmten den Magen genauso wie Glühwein und heißer Kakao. „Wir haben mit Schafskäse und Spinat gefüllte Blätterteigtaschen, Ouzo und Freundlichkeit“, erzählte Konstantinos Kakargias von Kosta‘s & John‘s. Sandra Bonge verkaufte Honig vom Ökotop und vom Albertussee. „Ich habe schon zweimal hier mitgemacht und viele neue Stammkunden dazu gewonnen“, erzählte sie. Außerdem hat sie eine enge Verbindung zu den Schützen. „Vor kurzem wurden bei uns im Ökotop Honigräume aufgestemmt und ein ganzes Bienenvolk zerstört. Die Schützen haben unseren Honig gekauft, damit wir Winterfutter zum Zufüttern kaufen konnten.“