Diamantene Hochzeit in Düsseldorf Die Liebe blieb bei Ruth und Friedhelm Riegel

Düsseldorf · Nach 60 Jahren feiert das Paar Diamantene Hochzeit. Ihre Liebe begann mit der närrischen Parade im Düsseldorfer Rosenmontagszug. Nachdem er die Konkurrenz „vergrätzt“ hatte, eroberte Friedhelm Riegel seine große Liebe Ruth.

 Feiern 2019 nach 60 Jahren Ehe Diamantene Hochzeit: Der Oberbilker Friedhelm Riegel und seine Bilkerin Ruth.

Feiern 2019 nach 60 Jahren Ehe Diamantene Hochzeit: Der Oberbilker Friedhelm Riegel und seine Bilkerin Ruth.

Foto: Anne Orthen (ort)

Ursprünglich hat Friedhelm Riegel mal Dekorateur gelernt. Später war er dann auch Humorist im Karneval mit zahllosen Büttenreden. Mit Schlagersänger Heino war er schon früh befreundet – beide sind Oberbilker Jungs, und zu Heinos Hannelore hat Riegel auch einen super Draht, weil sich ihre beruflichen Wege schon kreuzten, bevor die auf Heino traf. Als Sänger brachte Riegel seinen Hit „Rang zang zang“ in die Welt, und für eine Brauerei war er als Botschafter des Düsseldorfer Altbieres unterwegs. Heute ist der 84-Jährige (bei „Düsseldorf IN“ diese Woche stieß er auf diesen Geburtstag an) als Kunstmaler tätig. Zahllose Menschen lernte Friedhelm Riegel im Laufe seines erfüllten Lebens kennen, aber keine Begegnung war wohl so prägend und nachhaltig wie die mit seiner Ehefrau Ruth (87) aus Bilk. „Ich weiß noch, wie ich sie das erste Mal sah, ich war sofort hin und weg. Ich musste nur noch an meine wunderbare Ruth denken“, erzählt Riegel im Gespräch mit unserer Redaktion. Am Mittwoch feierte das Paar Diamantene Hochzeit. „Mir war von Anfang an klar, dass wir für eineinander bestimmt sind und ein Leben lang zusammen bleiben werden“, sagt Riegel. Jetzt ist es 60 Jahre her, dass sie sich das Jawort gaben, und dabei hat ein besonderes Detail eine gewisse Pikanterie: Er war 14, sie schon 17, als sie sich kennenlernten, wie Ruth Riegel kess beschreibt. Sie war das erste Mariechen des Karnevalsvereins Bürgerwehr nach dem Krieg. „Ich tanzte für mein Leben gerne“, sagt sie mit leuchtenden Augen. Im Rosenmontagszug 1949 sah er sie, kam prompt mit ihr ins Gespräch. „Ich vergrätzte konsequent alle anderen Anwärter“. Sie tanzten miteinander. „Das war sehr heiter.“ Dann verloren sie sich wieder aus den Augen, aber im Jahr darauf war Friedhelm Riegel beim großen närrischen Umzug wieder dabei und tanzbereit.

Und das Jahr darauf auch. Der Rest ist Geschichte. Drei Jahre waren die beiden verlobt, bis sie 1959 heirateten. Der Aufregung musste es geschuldet gewesen sein, dass Friedhelm vor seiner Ruth nicht niederkniete. Sie: „Vielleicht kommt das ja noch.“ Auch der Herr Papa gab schnell seinen Segen: „Mit dem Jungen kann nichts passieren“, soll der seiner Tochter gesagt haben. Ruth und Friedhelm Riegel sind immer noch glücklich, die 60 gemeinsamen Jahre scheinen sie noch beflügelt und in ihrer Liebe bestärkt zu haben. Jung bleiben sie durch Aktivitäten und Sport. Zudem halten sie die drei Kinder und drei Enkelkinder auch auf Trab. Am morgigen Sonntag wollen sie feiern und in die Kirche gehen. Und eine schöne Überraschung gibt es für Friedhelm auch. Denn die Kinder haben für ihn einen Besuch im Fortuna-Stadion organisiert, um in Düsseldorf das Spiel gegen Hannover zu sehen. „Mein Mann liebt nicht nur das Düsseldorfer Alt, er liebte auch schon immer die Düsseldorfer Kicker über alles. Aus dem Grunde haben wir sogar unsere Feier von Samstag auf Sonntag verschoben.“ Bei der Frau seines Lebens und dem Fußball beweist sich demnach gleichsam: Alte Liebe rostet nicht.

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