Gemeinden in Düsseldorf Der Rohbau des Heerdter Bürgerzentrums steht

Düsseldorf · Das Gemeindezentrum soll nicht nur der koptischen Gemeinde dienen. Auch die Schützen haben schon Interesse am großen Saal angemeldet.

 Landtagspräsident André Kuper, Monika Kuper, Christian Gerges, Pater Petrus und Friedrich Conzen (CDU Düsseldorf) beim Richtfest.

Landtagspräsident André Kuper, Monika Kuper, Christian Gerges, Pater Petrus und Friedrich Conzen (CDU Düsseldorf) beim Richtfest.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Nach knapp einem Jahr Bauzeit ist der Rohbau für das neue Heerdter Gemeinde- und Bürgerzentrum am Pastor-Klinkhammer-Platz 1 fertig. Und damit sei der erste große Meilenstein geschafft, sagt Christian Gerges, Geschäftsführer des Gemeinde-Bürgerzentrums St. Marien.

Ab Mai kommenden Jahres soll das Zentrum nicht nur den Mitgliedern der koptischen Gemeinde, die in der ehemaligen Bunkerkirche ihre Räume hat, offenstehen, sondern allen Bürgern und ein Ort der Begegnung, des offenen Dialogs und der Integration sein. „Wir Kopten haben hier ein neues Zuhause gefunden. Daher möchten wir den Bürgern Heerdts etwas zurückgeben mit dem Bau dieses Zentrums“, sagt Pater Petrus. Und die Heerdter sind auch schon gespannt. Bereits während der Bauphase gab es viele Fragen, berichtet Gerges. „Wir haben eine große positive Resonanz bekommen. Die Heerdter fühlen sich anderen Stadtteilen gegenüber oft benachteiligt und freuen sich, dass endlich mal etwas für sie entsteht.“

Im Foyer des Gebäudes soll ein Café entstehen. Auf derselben Etage wird es einen großen Multifunktionssaal mit 199 Plätzen geben. „Der Raum kann für Schulungen genutzt werden. Die Schützen möchten hier ihre Sitzungen abhalten und auch ein Restaurant hier am Handweiser hat schon Interesse gezeigt“, so der Geschäftsführer.

Seit Beginn der Flüchtlingskrise sei die Gemeinde der Kopten von 100 auf 1000 Familien angewachsen. „Uns war bewusst, dass wir hier ein Konzept brauchen, um die Menschen gut zu integrieren“, sagt Christian Gerges. Viele hätten ihre Zweifel an dem Projekt gehabt, was aber nur zu einer noch größeren Motivation geführt habe.

Im oberen Geschoss werden Büros und Schulungsräume untergebracht werden. Das ASG-Bildungsforum und auch der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer werden die Räume für ihre Kurse nutzen. „Das ist, glaube ich, ein deutschlandweit einzigartiges Projekt. Es gibt keine Flüchtlingsgemeinde, die es ganz ohne politische Hilfe geschafft hat, so ein Bürger- und Integrationszentrum aufzubauen“, sagt Gerges mit Stolz.

Der Bau ist mit 3,5 Millionen Euro voll finanziert. Das Geld kommt vom gemeinnützigen Verein Koptische Bunkerkirche Düsseldorf Heerdt, der katholischen und der evangelischen Kirche. „Wir brauchen aber noch Spenden für die Inneneinrichtung. Und auch das Gebäude zu betreiben, wird noch schwer werden. Ohne Unterstützung von Stadt oder Land werden wir es wohl nicht schaffen, die Unterhaltskosten zu stemmen“, so Gerges.

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