Kulturidee in Düsseldorf Der Kunstpalast lädt Menschen aus den Stadtteilen ein
Düsseldorf · Wer ins Museum geht, führt ein gutes Leben und ist gebildet. Wieso eigentlich – und ist das nur ein Vorurteil? Der Kunstpalast will mit einer neuen Aktion Barrieren überwinden.
Manche Menschen gehen selten oder nie in ein Museum. Das muss nicht so bleiben, vielleicht kommt es nur auf das richtige Angebot an. Der Kunstpalast will jetzt ein solches schaffen „und eine Brücke bauen zwischen dem Kunstpalast und Menschen, die uns vielleicht noch nicht kennen“, sagt Generaldirektor Felix Krämer. Premiere ist am 26. November, dann sind Menschen aus Oberbilk, Unterbilk und Friedrichstadt von 18 bis 20 Uhr zum kostenfreien Museumsbesuch eingeladen. Es gibt Kunst, Live-Musik, Workshops und Angebote für Kinder. Für die An- und Abreise wird ein kostenloser Bustransfer zur Verfügung gestellt.
Die Aktion ist in Deutschland eine Premiere und heißt „Dein Kunstpalast“, sie wird von Birgit van de Water seit einem Jahr vorbereitet. Sie hat eine Handvoll „Botschafter“ in den Stadtteilen gewonnen, die für sie Menschen und Multiplikatoren ansprechen und Flyer weitergeben. Die Filmemacherin Omid Gudarzi hat sie über Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf (Grüne) kennengelernt.
Beim Rundgang durch den Mintrop-Kiez in Oberbilk treffen sie auf Ahmed Karouch, der sich im Viertel engagiert, etwa bei der marokkanischen Moschee. Er ist seit gut 20 Jahren in Deutschland und freut sich über das Angebot. „Da nehme ich gerne teil. Ich habe mir Kunst in Kirchen angeschaut, war aber hier noch nicht im Museum.“
Die Fritz-Henkel-Stiftung hat das Projekt initiiert und unterstützt es. Sie will gesellschaftliche Teilhabe und den Zusammenhalt in Düsseldorf fördern. Im Zweimonatswechsel geht es 2022 weiter, am 4. Februar sind Holthausen, Wersten, Itter und Reisholz an der Reihe.