Meisterfeier in Düsseldorf Das Handwerk setzt auf Europa

Düsseldorf · Mit einem Festakt werden am Sonntag 846 neue Meister gewürdigt.

 Im Vorfeld der Meisterfeier 2019 posieren Marie-Theres Sobik (Außenwirtschaftsberaterin der HWK), Claudia Schulte (Chefin der Betriebsberatung der HWK) und HWK-Präsident Andreas Ehlert am 09.05.2019 vor einem Plakat mit Europafahnen vor der Handwerkskammer Düsseldorf.

Im Vorfeld der Meisterfeier 2019 posieren Marie-Theres Sobik (Außenwirtschaftsberaterin der HWK), Claudia Schulte (Chefin der Betriebsberatung der HWK) und HWK-Präsident Andreas Ehlert am 09.05.2019 vor einem Plakat mit Europafahnen vor der Handwerkskammer Düsseldorf.

Foto: Stefan Osorio-König

Am Sonntag werden in der Stadthalle 846 neue Meister gewürdigt, die an der Düsseldorfer Meisterschule ihre Prüfung bestanden haben. „Das sind zwar etwas weniger als im vergangenen Jahr“, erklärt Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer (HWK) auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Meisterfeier. Allerdings seien die frischgebackenen Meister dieses Jahrgangs deutlich mehr zur Gründung ihres eigenen Betriebs bereit, als das noch in den Vorjahren der Fall gewesen sei. Immerhin wollten sich fast 55 Prozent von ihnen selbstständig machen. In den vergangenen sieben Jahren lag diese Quote teils deutlich unter 50 Prozent.

Jeder zehnte Absolvent habe den Schritt in die Selbstständigkeit auf der Grundlage einer Ausnahmegenehmigung für angemeldete Prüflinge auch schon vollzogen.  „Den größten Zuwachs an Jungmeistern verzeichnet das Ausbauhandwerk mit 252 erfolgreichen Prüfungsteilnehmern“, so Ehlert weiter, „gefolgt vom Kraftfahrzeuggewerbe mit 196 Absolventen.“ In diesem Zusammenhang bedauerte der Handwerkspräsident, dass die Bereitschaft zum Meister in den zulassungsfreien Gewerken, wie bei den Fliesenlegern, mittlerweile die absolute Ausnahme sei.

„Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Qualifikation des Inhabers den entscheidenden Unterschied macht, ob ein Start-up im Handwerk auf Wachstum und dauer­haften Erfolg setzen kann“, erklärt Ehlert. So seien nach fünf Jahren von den Meisterunternehmen immer noch gut 70 Prozent am Markt. Am stabilsten sei mit rund 71 Prozent das Kraftfahrzeuggewerbe. Positiv bewertet man bei der HWK auch, dass 88 Prozent der Jungmeister demnächst selbst Nachwuchs ausbilden wollen. Im vergangenen Jahr lag die Quote mit 81 Prozent sieben Prozentpunkte niedriger.

Die 70. Meisterfeier steht ganz im Zeichen von Europa und der anstehenden Europawahl. „Wir im Handwerk sagen ganz klar Ja zu Europa“, so Axel Fuhrmann, HWK-Hauptgeschäftsführer. „Das Handwerk war schon immer international. 30 Prozent unserer Handwerkwerker haben einen ausländischen Pass, die meisten davon einen aus einem Land der EU.“

Außerdem sei das deutsche Handwerk auch ein „klarer Gewinner“ des europäischen Binnenmarktes. „Für das Handwerk ist Europa wichtig“, so Fuhrmann weiter. „Immerhin sind rund 3000 Handwerksunternehmen aus unserem Kammerbezirk im EU-Raum geschäftlich aktiv.“

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