Kein Zutritt für Ungeimpfte Düsseldorfer Handel kritisiert 2G-Regelung

Düsseldorf · Im Einzelhandel kommt die 2G-Regelung. Wir haben uns in Düsseldorf umgehört: Die Händler sind unzufrieden und sagen: Läden sind keine Pandemietreiber.

 Der Düsseldorfer Handel, hier die Schadowstraße am vergangenen Wochenende, kritisiert die 2G-Regelung.

Der Düsseldorfer Handel, hier die Schadowstraße am vergangenen Wochenende, kritisiert die 2G-Regelung.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Handelsvertreter und Einzelhändler sehen die Einführung der 2G-Regel im Einzelhandel kritisch. Die Regelung sei „völlig überzogen“, sagt Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands NRW. Der Handel habe bewiesen, dass es funktionierende Hygienekonzepte gebe und dass die Läden keine Pandemietreiber seien. Achten hält die Entscheidung für Symbolpolitik, um den Druck auf Ungeimpfte zu erhöhen, was er generell für richtig hält. „Beschränkungen des Einzelhandels mitten im Weihnachtsgeschäft sind aber nicht der richtige Weg“, so Achten. Stattdessen solle die Regierung lieber auf eine allgemeine Impfpflicht setzen.

Die 2G-Regel gilt nach den Ergebnissen des Bund-Länder-Gipfels künftig bundesweit für den Einzelhandel, unabhängig von der Inzidenz. Damit haben nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu Geschäften, mit Ausnahme der Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte oder Drogerien. Auch der Zugang zu Veranstaltungen und Orten im Kultur- und Freizeitbereich wie Kinos, Theatern oder Gaststätten ist künftig nur für Geimpfte und Genesene möglich. Für städtische Kultureinrichtungen hatte Düsseldorf die 2G-Einschränkung bereits zu Anfang November erlassen. Auch der Weihnachtsmarkt ist bereits seit seinem Start nur für Geimpfte und Genesene offen.

Wie die 2G-Regel im Einzelhandel genau funktionieren soll, wird sich mit der kommenden Corona-Schutzverordnung des Landes zeigen. Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Achten könnte sich vorstellen, dass hier auf Stichproben und nicht auf Einlasskontrollen gesetzt wird.

Händler aus der Innenstadt und den Stadtteilzentren zeigten auf Nachfrage unserer Redaktion zwar Verständnis, sind aber auch besorgt wegen des Weihnachtsgeschäfts. Melina Schwanke von der Aktionsgemeinschaft der Benrather Händler erhofft sich durch 2G zwar mehr Sicherheit für Kunden, befürchtet aber auch Einbußen. „Das ist für den lokalen Einzelhandel nicht gut“, sagt sie. Sie befürchtet, dass Kunden noch stärker zur Online-Konkurrenz wechseln. Diese Sorge äußert auch der Handelsverband NRW.

Inge Nitschke, Geschäftsführerin des Innenausstattungsgeschäfts Abitare Due in Benrath sagt, dass zwei Herzen in ihrer Brust schlügen. Sie sehe angesichts der hohen Infektionszahlen die Notwendigkeit für die neuen Beschränkungen. „Andererseits wird das schon ein Handicap für uns werden.“ Schon jetzt seien weniger Kunden im Laden, weil viele wegen der hohen Inzidenz vorsichtiger geworden seien. „2G wird zu noch weniger Frequenz führen“, befürchtet Nitschke.

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