Protest in Düsseldorf Corona-Demonstranten kündigen Widerstand an

Düsseldorf · Am Sonntag wollen die Anhänger der Gruppe „Querdenken“ in Düsseldorf erneut auf die Straße gehen. Eine Auflösung der Demo komme für sie nicht in Frage. „Wir lassen uns nicht nach Hause schicken“, sagt Organisator Michael Schele.

 Polizei im Einsatz bei der Corona-Demo in Düsseldorf

Polizei im Einsatz bei der Corona-Demo in Düsseldorf

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Anhänger der Gruppe „Querdenken“ wollen am Sonntag erneut in Düsseldorf gegen die Corona-Regeln demonstrieren. Michael Schele aus Hagen, der die Demo angemeldet hat, kündigte an, sich einer möglichen Auflösung des Protests zu widersetzen. „Egal was passiert, man kriegt uns nicht von der Straße. Wir lassen uns nicht nach Hause schicken“, sagte Schele. Eine Demo in Leipzig am vergangenen Wochenende hatte die Polizei aufgelöst, weil viele Teilnehmer gegen die Corona-Regeln verstoßen hatten. Der Polizei zufolge widersetzten sich Tausende der Maßnahme.

Schele betonte aber, dass die Demonstration in Düsseldorf friedlich bleiben soll. Man könne aber nicht kontrollieren, ob sich Gruppen wie „Hooligans gegen Salafisten“ (Hogesa) unter die Teilnehmer mischen. Die zweite Demonstration in der Landeshauptstadt findet unter dem Namen „Kinderlächeln ohne Angst“ statt. Vor allem Familien mit Kindern sollen mitlaufen, sagte Schele. 10.000 Teilnehmer sind angemeldet, der Organisator selbst rechne mit „5000 bis 10.000“, bei der jüngsten Demo in Düsseldorf waren etwa 4500 Menschen auf der Straße.

Michael Mertens, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, könne sich nicht vorstellen, dass 10.000 Menschen durch die Innenstadt ziehen. „Dann ist auch eine Situation wie in Leipzig denkbar“, sagte er. „Ich habe die Befürchtung, dass Maskenpflicht und Mindestabstand dann nicht kontrollierbar sind.“

Demonstration in Düsseldorf gegen Corona-Auflagen
29 Bilder

Demonstration in Düsseldorf gegen Corona-Auflagen

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Foto: csr

Ein generelles Verbot sehe er nicht, Demonstrationen müssten auch in Corona-Zeiten möglich sein, aber unter strengen Auflagen. So sei entscheidend, ob es sich um einen Protestzug oder eine stehende Kundgebung handele. Die Polizei müsse alle Szenarien durchspielen, auch das Auflösen der Versammlung.

Es ist geplant, dass sich die Demonstranten um 15 Uhr an den Rheinwiesen treffen und über die Rheinkniebrücke durch die Innenstadt ziehen. Gemäß der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW gilt bei Versammlungen ab 25 Teilnehmern eine Maskenpflicht. Das Kooperationsgespräch mit der Polizei findet am Mittwoch statt. Bis dahin wolle man sich nicht zu Ablauf und Auflagen äußern, hieß es von der Düsseldorfer Polizei.

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