Düsseldorf Buntes Fest zur Eröffnung der Wehrhahn-Linie

Düsseldorf · Stelzenläufer, Kinderstraßenbahn, Musik: Mit einem bunten Fest auf dem Schadowplatz haben Stadt und Rheinbahn die Eröffnung der neuen Bahnlinie gefeiert. Mehr als 100.000 Fahrgäste fuhren schon bis gegen 17 Uhr mit der neuen U-Bahn.

Eröffnung Wehrhahn-Linie: Düsseldorfer feiern auf dem Schadowplatz
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Düsseldorfer feiern neue Wehrhahn-Linie

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Foto: Bretz, Andreas

Gegen Mittag ist auf dem Schadowplatz einiges los. Hier und da bleiben Passanten stehen und unterbrechen ihren Einkaufsbummel. Andere sind extra wegen des Bürgerfestes hier, etwa die Düsseldorferinnen Manuela Brüssel und Elke Rothe, die vor der Bühne nahe der Haltestelle Jan-Wellem-Platz mit einem Sekt anstoßen. Kinder steigen in eine Mini-Straßenbahn, sie spielen Schaffner. Beim Bürgerfest wurden rund 30.000 Besucher gezählt.

Der sechsjährige Jamiro, der das Fahrzeug mit Knöpfen und Kurbeln in Bewegung setzt, strahlt über das ganze Gesicht. "Er eifert dem Papa nach", sagt Mutter Julia Zaude mit Blick auf ihren Ehemann Oliver. Der fährt hobbymäßig Straßenbahn, ist Mitglied in einem Verein, der einen alten elektrischen Doppeltriebwagen der ehemaligen Köln-Bonner Eisenbahnen aus 1956 wieder betriebsfähig herrichten möchte. Der Eröffnungstermin der neuen Wehrhahn-Linie ist für den Neusser deswegen so etwas wie eine schöne Pflicht.

Eröffnung der Wehrhahn-Linie in Düsseldorf
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Das ist die Kunst in der neuen Wehrhahn-Linie

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Foto: dpa, skm sab

Apropos schön: In einem der Zelte auf dem Veranstaltungsgelände lassen sich Kinder schminken - zum Beispiel als U-Dax, das Maskottchen der Düsseldorfer U-Bahn-Baustellen.

Viele Erwachsenen schauen sich die sechs neuen U-Bahnhöfe an und machen Fotos von den Kunstwerken. Barbara Missler und Andreas Bischoff sind aus Duisburg angereist, um sich im neuen U-Bahnhof Schadowstraße das Kunstwerk von Ursula Damm anzusehen. Sie hat unter der Erde eine interaktive Installation geschaffen: Wer auf einem der beiden Bahnsteige steht, sieht Videobilder vom Geschehen an der Oberfläche.

Viele Düsseldorfer nutzen am Samstag die kostenlosen Pendelfahrten entlang der Strecke. Historische Straßenbahnen fahren von A nach B. Heike Stutz ist mit ihrer Mutter Karin in Flingern unterwegs, auf dem Weg nach Hause waren sie mit einem Großraumgelenkwagen aus den 1950er Jahren gefahren. Heike Stutz saß nicht zum ersten Mal in so einem "Schätzchen": "Ich bin damit aufgewachsen", sagt die Düsseldorferin. "Es wackelt etwas mehr, und der Einstieg ist höher als bei den neuen Straßenbahnen."

Dank der 3,4 Kilometer langen, bis zu 25 Meter tiefen Röhre müssen sich die Straßenbahnen nun nicht mehr durch die Düsseldorfer Altstadt quälen. Die neue U-Bahn-Strecke soll täglich mehr als 50.000 Menschen befördern. Der Düsseldorf U-Bahnbau war am Ende gut 200 Millionen Euro teurer als geplant. Statt mit 625 schlug er mit 843 Millionen zu Buche.

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