Düsseldorf Bürgerstiftung hilft Düsseldorfern

Düsseldorf · Vor zehn Jahren gründeten 15 Bürger und Unternehmen die Bürgerstiftung Düsseldorf. Der Bogen der Projekte reicht von den Bolzplatzhelden über Seniorenkonzerte bis hin zur Krebsberatung. Die Bürgerstiftung Düsseldorf will vor allem das soziale Leben in der Stadt weiter mitprägen.

 Die Frühstücksförderung an Schulen gehört zu den Projekten der Bürgerstiftung (hier: Claudia Toncourt und Wolfgang Heck mit Isra (l.) und Yasmina).

Die Frühstücksförderung an Schulen gehört zu den Projekten der Bürgerstiftung (hier: Claudia Toncourt und Wolfgang Heck mit Isra (l.) und Yasmina).

Foto: Endermann, Andreas

"Wir werden fortsetzen und ausbauen, was wir im Januar 2005 begonnen haben", sagt Gründungsmitglied und Stiftungsvorsitzende Suzanne Oetker-von Franquet. Mit einem Kapital von 1,4 Millionen Euro ging die Initiative an den Start. Heute bilden 4,67 Millionen Euro den Sockel für die breitgefächerten Aktivitäten. "Bürgerrendite" nennen die inzwischen 62 Stifter das, was sie für die Düsseldorfer tun. Doch wie funktioniert das Konstrukt "Bürgerstiftung Düsseldorf" und was leistet es? Die wichtigsten Fakten im Überblick:

Wie lautet die Grundidee?
Gemeinschaft, Geld, Zeit und Ideen zueinander bringen: Das ist der Kernauftrag. Beispiel: das Projekt "gesund und munter". Sieben Ehrenamtler ("Zeit") bringen frisches von der Stiftung bezahltes Obst ("Geld") zu Grundschülern ("Gemeinschaft"), damit diese sich ausgewogen ernähren und so am Ende leichter lernen können ("Idee").

Wen fördert die Stiftung?
Ein Schwerpunkt ist die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Mehr als 5000 profitieren pro Jahr von den Angeboten. Zu dieser Säule gehören die Sprach- und Leseförderung, die "gesund und munter"-Schulen, die Bolzplatzhelden (Training mit ehemaligen Fortuna-Profis), die Berufsvorbereitung ("Knigge-Kurs"), die Vergabe von Stipendien an begabte Zuwanderer-Kinder, die Begleitung von Schulverweigerern und die Beteiligung am Projekt "Singpause". Darüber hinaus hilft die Stiftung Menschen in Not (Trebecafé, Notgroschen für Ältere, Krebsberatung für Familienangehörige) und fördert das Zusammenleben von Senioren (Konzerte im Henkel-Saal, Karneval, Chor).

Wie viel Geld gibt die Stiftung?
Das ist unterschiedlich. Bei einigen Projekten steht tatsächlich das Geben von Geld im Vordergrund. So zahlt die Bürgerstiftung beim Förderprojekt "Leselöwen" in erster Linie die dafür benötigten Bücher. Anders ist es bei "gesund und munter". Hier geht es nicht um die Kosten fürs frische Obst, sondern um die ehrenamtlich aktiven Männer und Frauen, die es jeden Tag in die Schulen bringen. Insgesamt lag das Fördervolumen in den vergangenen zehn Jahren bei 1,6 Millionen Euro.

Wer kann die Stiftung unterstützen?
Jeder. Wer Stifter werden will, muss mindestens 2000 Euro einzahlen. Wer das nicht will, kann Geld in beliebiger Höhe spenden, Ideen für gemeinnützige Förderprojekte einbringen oder ehrenamtlich als "Zeit-Stifter" mitarbeiten. Insgesamt blickt die Stiftung auf mehr als 40 000 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden zurück.

Gibt es Probleme?
Die Stiftung leidet unter der Niedrigzinsphase. Waren früher bei knapp fünf Millionen Euro Kapital 200 000 Euro Ertrag pro Jahr denkbar, sind es jetzt nur noch um die 40 000. Allerdings sind die Zinserträge nur ein Baustein bei der Umsetzung der Projekte.

Sind neue Projekte geplant?
Aktuell nicht. "Wir wollen das, was mir machen, gut machen. Kapital und Personal setzen uns Grenzen", sagt Oetker-von Franquet.

(rp)
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