Clara Gerlach fällt auf. Aber nicht negativ, wie so mancher laute Hinterbänkler. Wenn man Clara Gerlach nicht kennt, fällt sie zunächst schon von Weitem wegen ihrer hellblonden Haare auf – und vielleicht wegen ihres neongrünen Fahrrads. Die Haare trägt sie seit ihren Mittzwanzigern so, als ihr Frisör ihren Wunsch nach einer Blondfärbung erst verweigerte („die Haare brechen ab“), aber schließlich resignieren musste. Als zweites fällt ihr Lachen auf. Das ist nicht gekünstelt, sondern kommt herzhaft herüber. Die Haare und das Lachen waren bereits Clara Gerlachs Markenzeichen, als sie noch vor ihrer Hochzeit Deilmann mit Nachnamen hieß. Sie kellnerte als Studentin rund zehn Jahre unter anderem im Q-Stall in der Altstadt und war dort wegen ihres Blondschopfs im Pulk der Menschen immer gut zu erkennen – und schlechte Laune, so wird ihr nachgesagt, hatte sie schon damals nie.