Mobile Redaktion Rath braucht ein Verkehrskonzept

Rath · Die Rather beurteilen die Entwicklungen in ihrem Stadtteil zumeist positiv. Kritik gibt es an der Verkehrssituation.

 Großen Andrang gab es am Samstag bei der Mobilen Redaktion auf dem Hülsmeyerplatz in Rath.

Großen Andrang gab es am Samstag bei der Mobilen Redaktion auf dem Hülsmeyerplatz in Rath.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Rath galt viele Jahre lang als ein schwer belasteter Stadtteil. „Diese Ansicht hat sich leider gehalten. Der Stadtteil wird immer noch schlechter bewertet, als er ist“, sagt Claus Stephan Emming. Zusammen mit vielen anderen Bürgern ist er am Samstag zur Mobilen Redaktion der Rheinischen Post an den Hülsmeyerplatz gekommen, um über die Entwicklungen und Probleme im Stadtteil zu diskutieren.

Positiv bewertet wurde von Emming, aber auch anderen Bürgern, das Angebot der Westfalenstraße, die alles für den täglichen Bedarf bieten würde. „Nur ein Buchladen fehlt“, bemängelte nicht nur das Ehepaar Saas, das sich zudem einen noch größeren Branchenmix wünscht. Die Sasses befürchten zudem, dass durch die vielen Neubauprojekte sich das Mietenniveau in Rath verändern wird. „Alt-Rather werden dann womöglich verdrängt, wie das in Flingern zu beobachten war.“ Andere Rather erhoffen sich hingegen durch die Neubürger neue Impulse für den Stadtteil. „Es wäre schon hilfreich, wenn mehr Bürger Aktionen in Rath durch ihre bloße Teilnahme unterstützen würden“, sagt Astrid Schäfer, die sich bei der Initiative Rath und Tat engagiert.

Denn wenn das nicht passiert, werden Angebote oft eingestellt. „Das war beispielsweise bei der Aktion Sport im Park so, die überall stattfindet, aber mangels Interesse nicht mehr in Rath“, sagt Schäfer. Jürgen Schwetlick wirbt deshalb für die Nutzung der Flutlichtbeleuchtung im Rather Waldstadion, die mittwochs und freitags von 17 bis 21 Uhr für Sportler eingeschaltet wird.

Viel Kritik gibt es an der Verkehrssituation. Zwar wird die gute Anbindung an den ÖPNV und die Autobahnen gelobt, „aber in Rath selbst sind viele Straßen überlastet und wenn jetzt noch mehr Bürger hierhin ziehen, haben wir ein großes Verkehrschaos“, sagt Gisbert Gnidowski. Zudem sind in den letzten Jahren Parkplätze weggefallen. „Jetzt wird verstärkt in zweiter Reihe, auf Bürgersteigen, Fahrradwegen und den Straßenbahnhaltestellen geparkt“, sagt Werner Jordan. Bahnen und die Müllabfuhr kämen deshalb nicht durch. „Und wir müssen vom Gehweg dann auf die Straße ausweichen“, sagt Elisabeth Ruhland. Auch Dieter Lamontagne und seine Frau Elvira sehen einige Probleme mit dem Parken rund um die Westfalenstraße, würden sich teils andere Regelungen, etwa mit Zeitbegrenzung, wünschen. Besonders eng werde es, wo Anwohnerparkplätze weggefallen seien: „Wo sollen die denn hin?“ Joke Sülberg, die wegen des guten Angebots zum Einkaufen gern aus Mörsenbroich nach Rath radelt, würde sich auch dafür bessere Bedingungen wünschen: „Wir brauchen mehr Fahrradständer – momentan werden die Räder an jedem Baum und jeder Laterne abgestellt“, sagt sie. Auch an der S-Bahn-Haltestelle Rath Mitte werden Fahrradständer gewünscht.

Froh ist man, dass die Linie 701 endlich zum ISS Dome fährt. „Aber seitdem sind die Ampeln rund um die Theodorstraße unmöglich geschaltet und verursachen künstlich einen Stau“, sagt Gnidowski. Zudem seien die Bahnen in den Morgenstunden total überfüllt. „Wenn noch mehr Menschen in Rath wohnen, wird das Problem verschärft werden“, befürchtet Ulrike Beerens. Erika Neumann würde sich über einige Lampen am Boskampweg freuen.

Als langjährige Rather, die sich schon in der früheren Disco „Treff 70“ dort kennengelernt haben, heben Petra und Martin Olepp auch das Schöne im Stadtteil hervor: „Es gibt schöne Angebote wie den kleinen Markt hier, und man bekommt alles.“ Allenfalls ein Café fehle: „Aber man kann auch beim Bäcker nett einen Kaffee trinken.“

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