Sportevent in Düsseldorf Bringt Prinz Harry die Invictus Games in Gefahr?

Düsseldorf · Nach Aussagen von Prinz Harry über seinen Einsatz als Soldat in Afghanistan zeigten sich Militärexperten besorgt. Nun steht das Sicherheitskonzept der Invictus Games in Düsseldorf auf dem Prüfstand.

 Der britische Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan haben im September Düsseldorf besucht. Anlass war ein Ausblick auf die Invictus Games.

Der britische Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan haben im September Düsseldorf besucht. Anlass war ein Ausblick auf die Invictus Games.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Informationen aus der Autobiografie des britischen Prinzen Harry könnten die Sicherheit der Invictus Games („Spiele der Unbesiegten“) gefährden, die im September in Düsseldorf stattfinden werden. Darin schreibt er Medienberichten zufolge, dass er als Soldat im Afghanistan-Einsatz 25 Taliban getötet hat. Ein hochrangiges Taliban-Mitglied warf Harry daraufhin Kriegsverbrechen vor.

Der Militärexperte Alan West zeigte sich darum mit Blick auf die Veranstaltung besorgt. „Ich gehe davon aus, dass der Grad der Bedrohung definitiv höher sein wird“, sagte der britische ehemalige Marineadmiral der Sonntagszeitung „Sunday Mirror“. Wegen Harrys Aussagen werde es „ernsthafte Sicherheitsprobleme“ für die Invictus Games geben. „Es werden Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Veteranen zu schützen.“

Die Bundeswehr und die Stadt Düsseldorf, die Veranstalter des Sportevents für kriegsversehrte Soldaten sind, nahmen „die Berichterstattung zur Kenntnis“, hieß es am Montag. „Sicherheit hat bei unserer Veranstaltung oberste Priorität.“ Die Invictus Games hätten ein stringentes Sicherheitskonzept, das „selbstverständlich an aktuelle Entwicklungen angepasst“ werde. Das geschehe in enger Abstimmung zwischen den Veranstaltern mit den Ordnungsbehörden, der Polizei, der Feuerwehr, dem Ordnungsdienst und der Stadttochter D.Live als Betreiber der Austragungsstätte, der Merkur-Spiel-Arena.

Dort soll der Invictus-Games-Park entstehen, in dem die gesamte Veranstaltung ablaufen soll. Dieser umfasst die Sportstätten, wie die Radrennstrecke und das Rheinbad, sowie Unterkünfte und eine Begegnungsstätte für Wettkämpfer und Besucher. 54.600 Zuschauer finden in dem Stadion Platz, in dem die Spiele eröffnet und ein Großteil von ihnen ausgetragen werden. Schirmherr ist Prinz Harry, Duke of Sussex, der auch bei der Veranstaltung in Düsseldorf erwartet wird.

Das Großereignis steigt vom 9. bis 16. September in der Arena in Stockum. 500 verwundete, verletzte und kranke Soldatinnen und Soldaten aus 23 Nationen werden erwartet, um sich in einem freundschaftlichen Wettkampf in unterschiedlichen Sportarten zu messen. Dazu gehören Leichtathletik, Bogenschießen, Schwimmen, Sitz-Volleyball sowie Rollstuhl-Basketball und -Rugby. Die Veranstaltung geht auf eine Idee von Prinz Harry zurück und findet seit 2014 statt.

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