Kolumne Düsseldorf braucht einen Farb-Lauf

Düsseldorf · Auch ambitionierte Läufer brauchen mal Spaß. In vielen Städten gibt es schon Rennen, bei denen es durch Schlamm und Farbregen geht. In Düsseldorf fehlt so ein Event noch, bei dem statt Wettkampf der Spaß im Vordergrund steht.

 Autorin Nicole Lange beim Training am Rheinufer.

Autorin Nicole Lange beim Training am Rheinufer.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Im Bekanntenkreis herrscht Uneinigkeit, was von bestimmten Lauf-Events zu halten ist, die eines gemeinsam haben: einen deutlichen Spaßfaktor, der über die reine Adrenalinausschüttung beim Laufen hinausgeht. Gemeint sind solche Veranstaltungen, bei denen die Teilnehmer vollkommen bewusst lauter Gemeinheiten in Kauf nehmen, die sie ausbremsen: Schlammläufe beispielsweise, oder die Farb-Rennen, bei denen man kein T-Shirt anziehen sollte, das jemals wieder weiß werden soll.

Puristen unter den Lauffans rümpfen bei solchen Themen auch gerne mal die Nase: Schließlich kann man bei so einem Lauf keine Bestzeiten erzielen, keine relevanten Daten für die eigene Trainings-Optimierung gewinnen. Ja: Oftmals gibt es nicht einmal eine Zeiterfassung, weil es eigentlich keinen so richtig interessiert, wie lange man nun tatsächlich für die fünf, acht oder zehn Kilometer lange Strecke gebraucht hat. Ich gebe zu, dass auch ich einmal so argumentiert habe – wenn man so richtig im Trainings-Flow ist und ständig nach Verbesserung strebt, scheint „nur zum Spaß“ manchmal verdammt weit weg.

Meine Meinung dazu habe ich längst geändert – zumal man nach den genannten Rennen oftmals so strahlende Gesichter sieht, als seien deren Besitzer gerade neuen Weltrekord gelaufen. Stattdessen haben sie an einem Lauf teilgenommen wie dem Muddy Angel Run (nur für Frauen), bei dem man sich kilometerweit durch Schlamm wühlt, im Zielbereich aber immerhin (kalte) Duschen vorfindet. Oder am Color Run, bei dem es durch vier verschiedene Farbzonen geht, so dass der Teilnehmer am Ende auch schön bunt ist. Varianten dieses Laufs warten auch mit großen aufblasbaren Hindernissen auf, um das Ganze noch etwas abenteuerlicher zu gestalten.

Für Düsseldorf wäre so ein schlammiges oder buntes Event übrigens auch eine tolle Idee. Wir müssen das Farbpulver ja nicht beim Marathon auspacken.

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