Personalprobleme an Düsseldorfer Uniklinik Blutspendezentrale muss wegen Streiks schließen

Düsseldorf · Die seit mehreren Wochen anhaltenden Streiks beeinträchtigen die Patientenversorgung vor Ort, inzwischen aber auch zunehmend die Blutspendezentrale. Dabei kommt es zurzeit auf jede Spende an.

 Ein Blick in die Blutspendezentrale des Düsseldorfer Uni-Klinikums

Ein Blick in die Blutspendezentrale des Düsseldorfer Uni-Klinikums

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Mit Beginn der achten Streikwoche am Uni-Klinikum ist der Personalausfall jetzt auch in der Blutspendezentrale vor Ort deutlich zu spüren: Die Zentrale konnte am Mittwoch für Vollblutspenden nicht geöffnet werden, auch am Freitag bleibt die Zentrale dafür geschlossen.

Dass die Zentrale nicht voll einsatzbereit ist, passiert zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: In Düsseldorf, aber auch bundesweit gibt es wegen der Urlaubszeit und eines generellen Spendenrückgangs wegen der Pandemie einen akuten Blutkonservenmangel – es kommt auf jede Spende an. Operationen können deswegen teilweise sogar nicht durchgeführt werden. An den Sana-Kliniken reichen die Blutkonserven oft nur noch für die Notfallversorgung. Der überwiegende Teil der Blutempfänger der UKD-Blutspendezetrale sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit bösartigen Erkrankungen wie Blutkrebs (Leukämien), Lymphknotenkrebs (maligne Lymphome) oder Krebserkrankungen anderer Organe.

Im zähen Streit um bessere Arbeitsbedingungen an allen sechs Uni-Kliniken in NRW will die Gewerkschaft die Verhandlungen über einen Tarifvertrag Entlastung in dieser Woche zum Abschluss bringen. Die aktuelle neunte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern ist bis Freitag angesetzt. Die Arbeitgeber haben in der vergangenen Woche ein Angebot für Mitarbeiter in der Pflege unterbreitet. Ein Knackpunkt in den Verhandlungen ist aber, dass der Tarifvertrag auch für Beschäftigte außerhalb der Pflege – etwa in der Küche oder Technik – gelten soll.

Der aktuelle Warnstreik ist bis zum Ende der Nachtschichten am 24. Juni angesetzt. Die Patientenversorgung bleibt damit weiter angespannt, Patienten sollen nicht von sich aus die Zentrale Notaufnahme ansteuern, da es Personalprobleme gibt. Teilweise müssen nicht nur nicht-dringlliche, sondern auch dringliche Operationen verschoben werden.

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