Vorräte werden in Düsseldorf knapp Blutkonservenmangel gefährdet OPs

Düsseldorf · Die Blutvorräte reichen in Düsseldorf teilweise nur noch für die Notfallversorgung. Blutspendedienste schlagen Alarm, auch weil in der Ferienzeit meist kein Blut gespendet wird. Dabei sollten in vielen Krankenhäusern jetzt eigentlich die in der Hochzeit der Pandemie verschobenen Operationen nachgeholt werden.

 Bundesweit sind die Blutvorräte drastisch geschrumpft (Symbolfoto)

Bundesweit sind die Blutvorräte drastisch geschrumpft (Symbolfoto)

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Die Knappheit an Blutkonserven erreicht ein drastisches Ausmaß: In vielen Krankenhäusern sollen jetzt eigentlich die in der Hochzeit der Pandemie verschobenen Operationen nachgeholt werden, doch die Blutvorräte reichen dafür teilweise nicht aus. „Besorgt sehen und erleben wir die Knappheit an Blutprodukten. Das führt bei unseren Kliniken zu einem deutlich erhöhten Aufwand in der Planung und Durchführung von Operationen, die mit einer Transfusionswahrscheinlichkeit einher gehen“, sagt der Ärztliche Direktor der Sana-Klinik Benrath, Hubert Parys. Oftmals reiche das auf dem Markt zur Verfügung stehende Blut nur für die Notfallversorgung. „Deshalb kommt es vor, das geplante Operationen möglicherweise nicht durchgeführt werden können.“

Nach Angaben des Deutschen Rotes Kreuzes (DRK) hat die Bereitschaft zu Blutspenden bundesweit einen kritischen Tiefstand erreicht. Nur rund 3,5 Prozent der Menschen spenden demnach zurzeit Blut. Benötigt werden aber jeden Tag in Deutschland rund 15.000 Blutpräparate, statistisch gesehen braucht jeder dritte Bundesbürger mindestens einmal in seinem Leben ein Blutprodukt. Die Auswirkungen der Pandemie, Ferien sowie ein hohes Reiseaufkommen sorgten seit Wochen für eine rückläufige Spendenbereitschaft und für eine bundesweit kritische Versorgungslage.

Das ist auch am Düsseldorfer Universitätsklinikum (UKD) spürbar. „Der Rückgang trifft die Blutspendezentralen jeden Sommer, wobei der Mangel in diesem Jahr besonders ausgeprägt ist“, sagt ein UKD-Sprecher. Auch die seit Anfang Mai anhaltende Streikphase am UKD habe Auswirkungen auf die Blutspendezentrale vor Ort: Zeiten und Kapazitäten seien „teilweise verringert“.

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