Neue Nummernschilder Düsseldorf bleibt beim D
Düsseldorf · Auf langen Autofahrten in den Urlaub ist es heute noch ein beliebtes Kinderspiel: Kennzeichen erraten. Wenn es nach Plänen von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) geht, könnten die Buchstabenkombinationen sich bald vervielfachen. Ramsauer möchte Städten und Gemeinden erlauben, die Ortskürzel selbst zu wählen.
Künftig könnten Fahrzeughalter "durch ihr Kennzeichen wieder die Zugehörigkeit zu ihrem Herkunftsort, ihrer Gemeinde, Stadt oder Region zeigen".
Mal wild spekuliert? Könnte es dann innerhalb Düsseldorf verschiedene Kennzeichen geben? Etwa GR für Gerresheim oder ANG für Angermund? Oder wie wäre es mit HUB für Hubbelrath oder WIT für Wittlaer? Oder man verpasst den Benrathern das neue Kennzeichen D-S für Düsseldorf-Süd.
Immerhin war Gerresheim bis 1909 eine eigenständige Stadt. Ganz abgesehen von Kaiserswerth, das 1929 nach Düsseldorf eingemeindet wurde. Kennzeichen sind für die meisten Autofahrer eine Herzensangelegenheit, meint Verkehrsminister Ramsauer. Mit dem Nummernschild verbinde sich eine Heimatverbundenheit, Heimatliebe und Identifikation.
"In Düsseldorf sind neue Kennzeichen derzeit kein Thema", sagt Manfred Blasczyk, Sprecher der Stadt. Er glaubt auch nicht, dass jemand in der Stadt auf eine solche Idee kommen würde.
Die Landeshauptstadt habe bei der Eingemeindungswelle Mitte der 70er Jahre hauptsächlich ehemalige Gemeinden und keine Städte hinzu bekommen. Eingemeindet wurden vor 37 Jahren Wittlaer, Kalkum, Angermund, Hubbelrath, Hasselbeck-Schwarzbach, Unterbach sowie Teile von Erkrath und ein Gebiet rund um den Elbsee. Interessanter wäre die neu Variante mit eigenen Kennzeichen wohl eher für die umliegenden Kreise Neuss und Mettmann. Im Kreis Mettmann tragen zehn Städte das Kennzeichen "ME", die oft unterschiedlicher kaum sein könnten.
