Düsseldorf Strandbar in Lörick will "Keine Kinder — Keine Hunde"

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Biergarten "Sonnendeck" ist wegen eines Verbotsschildes auf dem eigenen Gelände wieder in die Diskussion geraten. Der Betreiber bedauert den Schritt, ein Areal zur kinderfreien Zone erklärt zu haben, aber es sei nicht anders gegangen.

Das halten unsere Leser vom Kinder- und Hundeverbot in Lörick
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Foto: dpa, fg wst

"Keine Kinder — Keine Hunde" ist auf einem Schild zu lesen. Ein ausgewiesener Bereich ist damit Tabu für Eltern mit Kindern, die immer wieder in die Strandbar in Lörick gekommen waren.

"Das Schild gefällt mir auch nicht. Ich habe selbst drei Kinder. Aber so ging es einfach nicht weiter", sagt Wirt Patrick Weiss. Schuld seien vor allem die Eltern: Die hätten beispielsweise zugesehen, wie ihre Kleinen andere Gäste mit Sand beworfen hätten.

Auf der Facebook-Seite des "Sonnendecks" laufen seit einer Woche wieder negative Kommentare zu dem Verbotsschild ein. Ein Nutzer des sozialen Netzwerks findet es etwa "beschämend", dass der Gastronom diesen Schritt gegangen sei. In den Kommentarbereichen andere Medien äußern sich ebenfalls Leser zu dem Thema und auch unserer Redaktion haben Zuschriften dazu erreicht.

Die meisten Kommentare zu den Änderungen auf dem Gelände stehen jedoch schon seit April auf der Facebook-Seite der Strandbar. Bereits damals hatten wir über den Umut der Kunden berichtet. "Alles schön. Aber dass es nun "keine Kinder" heißt, ist unfassbar. Wir waren die letzten fünf Jahre Stammgäste, da wir 200 Meter Luftlinie entfernt wohnen und uns immer gern mit Freunden dort getroffen haben, aber so leider nicht mehr", schrieb im April eine offensichtliche Mutter. Sie ergänzte, dass es zwar einen Kinderbereich gebe, dieser aber eingezäunt sei. In einem eingezäunten Bereich wolle sie ihren siebenjährigen Sohn nicht spielen lassen.

Das Unternehmen rechtfertigte sich auf Facebook. "Es haben sich sehr viele Gäste darüber gefreut, mit und ohne Kinder. Der Sand im Innenbereich ist uns außerdem zu unsicher für die Kleinen, da er eben auch Teil der Gastronomie ist und dort auch geraucht wird (Kippen nicht auszuschließen)", hieß es in einer Stellungnahme.

Dem Betreiber zur Seite stellten sich auch Kunden. "Leider haben mich als Gast die Kinder oft gestört. Das liegt aber nicht an den Kindern, sondern an den Eltern, die nicht eingeschritten sind, wenn Kinder sich mit Sand beworfen haben", schrieb eine Kundin.

Rechtlich scheinen die Schilder übrigens zulässig zu sein. So bekam ein Hotelbetreiber, der keine Kinder mehr beherbergen wollte, vor Gericht grünes Licht. Sonnendeck-Betreiber Weiss scheint fest entschlossen, seine Sache durchzuziehen. Erwachsene hätten genauso ein Recht auf eigene Bereiche wie Kinder: "Ich setze mich auch nicht mit einem Kasten Bier und einer Stange Zigaretten auf einen Spielplatz."

Mit den Schildern sei die Situation viel besser geworden. "Klar gab es Beschwerden: "Wir kommen nie wieder" und so. Aber wir bleiben da höflich: "Sie können gerne nie wieder kommen."

Zu diesem Thema gab es unter dem Ursprungsartikel eine ausführliche Diskussion unserer Leser. Sie finden sie hier. Sie können das Thema auch auf unserer Facebook-Seite kommentieren.

(ac)
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